9 Tipps für aktive Anleger

Tipp Nr. 1: Werde Experte in eigener Sache

Wer nicht selbst das nötige persönliche Basiswissen über die Börse besitzt, muss alles glauben, was ihm Dritte sagen. Als aktiver Anleger solltest, du dir zum Ziel setzten, dein Wissen mit der Zeit auszubauen, um als Experte in eigener Sache richtige Anlageentscheidungen treffen zu können. Arbeite daran, Sachverhalte richtig zu analysieren, um unabhängig von den oft selbst ernannten Börsenpropheten zu sein.

Tipp Nr. 2: Investiere in den breiten Markt

Handel wie ein echter Börsenprofi und vermeide durch ein breit gestreutes Aktiendepot dein Verlustrisiko. Achte darauf, dass nicht nur ein einzelner Aktienwert oder eine einzelne Anleihe in deinem Depot liegt, sondern mehrere Werte aus unterschiedlichen Ländern und Branchen. Stichwort Wirecard: Unerfahrene Anleger haben viel Geld verloren, weil sämtliche Ersparnisse auf eine Karte gesetzt wurden. Das hat schon mit der Telekom nicht funktioniert.  

Tipp Nr. 3: Die richtige Entscheidung treffen

Warte auf den richtigen Zeitpunkt, und kaufen nicht, wenn dir gerade liquide Mittel zur Verfügung stehen. Plane langfristig und laufe nicht jeden Trend hinterher, der gerade in Mode sind. Häufig endet dies dann so, dass man zu spät auf den im Volldampf fahrenden Zug aufgesprungen ist. Oft lohnt es auch antizyklisch zu handeln, das heißt die Aktienwerte zu kaufen, deren grundsätzliche Unternehmensstory stimmt, aber die sich momentan nicht Lieblinge der Börsianer nennen dürfen.

Tipp Nr. 4: Stop-Kurse setzen und Verluste begrenzen

Vor jedem Engagement solltest du dir überlegen, wie viel Prozent Verlust für dich akzeptabel sind. Denke daran: Die ersten Verluste sind die geringsten! Setze dir einen Stopp-Kurs, zu dem du die Aktie verkaufen willst, sobald ihr Wert unter diesen gesetzten Kurs fällt. Den meisten Anlegern fällt es schwer, sich an diese Grundregel zu halten, da es sich nicht mehr um einen theoretischen, sondern um einen realisierten Verlust handelt. Ein bewährter Trick bei der Risikominimierung ist, nicht mehr als zehn Prozent deines Anlagekapitals in einen Einzelwert zu investieren. Setze dir dann einen Stopp-Kurs, der zehn Prozent unter dem Einstandspreis des Aktienwertes liegt. Sollte der Stopp-Kurs erreicht werden, verlierst du dann nur maximal ein Prozent deines Anlagekapitals.

Tipp Nr. 5: Geduld, Geduld und nochmals Geduld

Solltest du deine Anlageentscheidung aufgrund von fundamentalen Kriterien wie z.B. Kurs-Gewinn-Verhältnis oder der Leitzinsentwicklung getroffen haben, zahlt sich meist die Geduld aus. Denn wie Börsenaltmeister André Kostolany schon sagte, gilt an der Börse die Formel: 2 + 2 = 5 – 1. Diese Formel soll sagen, dass der aktive Investor der Börsenentwicklung oftmals um einen Schritt voraus ist, und die faire Bewertung sich noch nicht im Kurs der Aktie widerspiegelt. Solange die fundamentalen Kriterien nach wie vor für die Aktie sprechen und der Stop-Kurs nicht unterschritten wird, lehnst du dich geduldig zurück, bis sich deine Prognose in bare Münze auszahlt.

Tipp Nr. 6: Kontrolle über dein Depot

Achte darauf, dass dein Depot übersichtlich bleibt. Grundsätzlich sollte der Depotbestand eines Privatanlegers nicht mehr, als 10 bis 20 verschiedene Einzelwerte enthalten. Es sei denn, es steht ausreichend Zeit zur Verfügung, sich intensiv, um das Börsengeschehen zu kümmern. Setze dich immer wieder mit den Einzelwerten deines Depots auseinander und überprüfe, ob die Aktien zu den aktuellen Kursen weiterhin kaufenswert sind. Werte, welche der erneuten Überprüfung nicht standhalten, solltest du konsequent – sei es auch mit Verlust – verkaufen.

Tipp Nr. 7: Gewinne laufen lassen

Viele Anleger neigen dazu, bereits geringe Kursgewinne von nur 5 oder 10 Prozent zu realisieren. Aber wegen einer solch geringen Gewinnspanne braucht man als aktiver Anleger nicht die Risiken eines Aktienengagements in Kauf zu nehmen. Lasse deine Gewinne laufen, denn die Börse honoriert Kursentwicklungen, sowohl nach oben als auch nach unten stärker, als es von den fundamentalen Daten zu erwarten wäre.

Tipp Nr. 8: Information ist alles

Um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein, solltest du stets mit den neusten Informationen deiner im Depot befindlichen Aktiengesellschaften vertraut sein. Deshalb sollten Unternehmen, über die man nur schwer an Informationen gelangt, grundsätzlich nicht als ein Investment infrage kommen. Stichwort Penny-Stocks: Mit gezielten Desinformationen oder Halbwahrheiten lassen sich Kurse manipulieren. So mancher Anleger hat mit solchen Aktien, in der Hoffnung das schnelle Geld zu machen, schon sehr viel Geld verloren.

Tipp Nr. 9: Aus Fehlern wird man klug

Du kannst dein Börsenwissen mit noch so viel Theorie anreichern, der beste Lehrmeister ist immer noch die persönliche Erfahrung, die du in der Praxis sammelst. Solltest du als Börsianer eine Fehlentscheidung getroffen haben, analysiere diese genauestens. Setzen dich mit der Frage auseinander, weshalb die Börse nicht so reagierte, wie du es erwartet hast. Verbuche den Fehler als Erfahrungswert, mit dem klaren Ziel, diesen Fehler nicht ein zweites Mal zu begehen.

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