Der Hype um NFT und seine Bedeutung

Was ist ein NFT?

NFT ist die Abkürzung für Non-Fungible Token. Auf gut Deutsch, ein nicht austauschbarer Token. Damit stellt sich gleich die nächste Frage: Was ist ein Token? Token ist die englische Bezeichnung für den Begriff Wertmarke, sozusagen ein privates Ersatzgeld. Die Wertmarke ist gegen eine Dienstleistung oder Ware eintauschbar.

Ein Token ist vergleichbar mit Jetons (Chips) aus einer Spielbank. Eine runde münzartige Plastikmarke also, welche als Spielgeld im Casino zum Einsatz kommt. Das Stück Plastik ist kein offizielles Zahlungsmittel, hat aber dennoch innerhalb der Casino-Welt einen Wert. Und essenziell dabei: An der Casino-Kasse lassen sich Jetons jederzeit gegen Bargeld eintauschen.

Ein anschauliches Beispiel für Token lassen sich in der U-Bahn von Kiew oder Moskau finden: Statt einer Fahrkarte kauft der Kunde am Schalter einen Token, eine kleine geprägte Münze aus Kunststoff: Der Token wird im Eingangsbereich der U-Bahn in einen Schlitz geworfen, um ein Drehkreuz zu überwinden und zum Bahnsteig zu gelangen.

Zurück in die digitale Welt

Ein digitaler Token besitzt einen gewissen Wert oder eine bestimmte Funktion. In der digitalen Welt kann es ein Foto, eine Grafik, ein Video oder ein Musikstück sein. Oder eine SMS: Im Dezember 2021 versteigerte das Unternehmen Vodafone auf einer Auktion in Paris die erste SMS der Welt. Diese SMS wurde am 3. Dezember 1992 verschickt und der Text der SMS war lediglich 15 Buchstaben lang: „Merry Christmas“

Nach 38 Minuten wurde die Auktion geschlossen und ein Bieter zahlte 107.000 Euro für die als „Non-Fungible Token“ (NFT) verewigte Nachbildung des ersten Kommunikationsprotokolls einer Kurznachricht. Vodafone spendet den Erlös aus dem Verkauf an das UNHCR, die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen.

Die Motivation des Käufers? Nun, immer wieder läuft ein großer blauer Elefant durch die Tür. Wen würde es wundern, wenn das digitale Asset eines Tages für weit mehr als 107.000 Euro seinen Besitzer wechselt? Mit dem Token sind die Besitzverhältnisse der „weltweit ersten SMS“ digital dokumentiert und somit handelbar.

Hinter ein NFT muss nicht zwingend ein digitales Produkt stehen, auch reale Assets, wie unter anderem eine Immobilie, lässt sich „tokenisieren“.

Der Non-Fungible Token ist ein Unikat

Im Grunde bedeutet „non-fungible“, also „nicht austauschbar“, in diesem Zusammenhang nur, dass es sich um einen einzigartigen digitalen Vermögenswert handelt, der nicht eins zu eins gegen einen anderen getauscht werden kann.

Zum Verständnis, der Bitcoin ist „fungible“ also beliebig austauschbar, da er immer denselben Wert hat. Anders ausgedrückt: Ein 10-Euro-Schein hat den gleichen Wert wie ein anderer 10-Euro-Schein.

Non-Fungible Token sind so einzigartig wie ein Kunstwerk und besitzen einen individuellen Wert. Wenn man diese gegeneinander tauscht, erhält man nicht denselben Wert, den man weitergibt: Als würde man zwei Gemälde tauschen, beides ein Unikat, wenn auch die gleiche Kunstform.

Dokumentation der Besitzverhältnisse

In der Theorie könnte jeder beliebige Vermögenswert digitalisiert und zum NFT werden, vollkommen gleich, ob aus der digitalen oder realen Welt. Entscheiden dabei, das NFT muss Informationen beinhalten, welche die Einzigartigkeit belegt. Damit lässt sich der jeweilige Besitzer uneingeschränkt zurückverfolgen und kann seinen Anspruch geltend machen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man einen digitalen Vermögenswert schützt? Schließlich kann man eine Kopie eines jeden digitalen Kunstwerks durch einen einfachen Rechtsklick mit der Maus auf seinem eigenen PC speichern. Das ist so und wird von Skeptikern auch gerne angeführt, doch die Sachlage ist etwas komplexer als zunächst vermutet. Denn NFTs basieren – genauso wie der Bitcoin – auf einem Blockchain.

Was ist die Blockchain?

Indessen wird es technisch, aber keineswegs uninteressant. Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank. Einfach erklärt, setzt sich die Datenbank aus Informationsblöcken zusammen, welche wie Glieder an einer Kette aufgereiht sind. Jeder Blog wiederum enthält gewisse Daten sowie den eigenen und den Hashwert des vorherigen Blocks. Die Daten, die in einem Block gespeichert werden, können insbesondere die Transaktionsdetails von Kryptowährungen oder NFTs beinhalten: Verkäufer, Käufer und die Transaktionssumme.

Den Hashwert kann man sich wie einen elektronischen Fingerabdruck vorstellen. Er ist immer einzigartig und dient zur Identifizierung des jeweiligen Blocks. Da jeder Block auch den Hashwert des Vorgängers enthält, entsteht eine Kette (Blockchain). Diese basiert auf einem Peer-to-Peer-Network, also einem Netzwerk von gleichberechtigten Computern, die alle eine vollständige Kopie der Blockchain besitzen. Wird ein neuer Informationsblock erstellt, erhalten alle Computer im Netzwerk diese Information, gleichen sie ab und bestätigen dann die Eingliederung.

Sollte jemand versuchen, einen Block mit Fehlinformationen in die Blockchain zu integrieren, müsste er diesen in alle Kopien derselben einspeisen. Da dies nahezu unmöglich ist, stellt die Blockchain eine äußerst sichere Variante der Datenspeicherung dar.

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