Die Legende aus Omaha

Schaffen und Wirken

Als Warren Buffett 1969 seinen Investmentpool auflöste, hatte er das noch vorhandene Kapital bereits wieder in größtenteils textilfremden Beteiligungen investiert. So kaufte er die Versicherung National Indemnity sowie die Illinois National Bank & Trust Bank. Dies war ein typisches Verhalten Buffetts, dass er bereits 1962 beim Kauf der Mehrheitsanteile an Dempster Mill gezeigt hatte. Bringt das Unternehmensgeschäft keine aussichtsreichen Gewinne, wird das Kapital in vielversprechende Beteiligungen investiert.

Die Holding Berkshire Hathaway

Der Schwerpunkt von Berkshire Hathaway liegt heute in verschiedenen Eigengesellschaften, die in über 60 unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig sind. Dazu besitzt die Holding passive Beteiligungen und ist im Erst- und Rückversicherungsgeschäft tätig. Dazu gehört mit GEICO der fünftgrößte KFZ-Versicherer der USA und mit General R der weltweit viertgrößte Rückversicherer.

Das Vermögen von Buffett wird aktuell auf etwa 44 Milliarden Euro geschätzt und besteht zu fast 100 Prozent aus seiner Beteiligung an Berkshire Hathaway. Damit gilt Buffett nach Carlos Slim Helú und Bill Gates als drittreichster Mann der Welt. Trotz der Größe schafft er es nach wie vor, ein überdurchschnittliches Anlageergebnis zu erzielen. Dies ist zwar seit 1969 gesunken liegt jedoch immer noch bei jährlich 20,2 Prozent. Die Jahreshauptversammlungen der Holding wurden zuletzt von etwa 37.000 Menschen besucht und werden deshalb auch als „Woodstock für Kapitalisten“ bezeichnet.

Anlagegrundsätze von Warren Buffett

Einer der zentralen Punkte in der Anlagestrategie Buffets ist das Konzept der „Sicherheitsmarge“. So gibt er Anlegern den Rat beim Kauf einer Aktie deren inneren Wert zu ermitteln. Anschließend sollten Anleger ermitteln, ob dieser Wert geringer ist, als der zu dem das Papier an der Börse gehandelt wird. Dieser innere Wert hängt dabei von mehreren objektiven Faktoren wie dem Liquidationswert des Unternehmens, Kurs Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsgrad oder der in der Vergangenheit vorhandenen Ertragskraft ab.

Die gesamte Anlagestrategie Buffetts beruht zum großen Teil auf den Grundsätzen seines Lehrers Graham. Was die Ermittlung des inneren Werts betrifft, legt Buffett im Gegensatz zu Graham jedoch mehr Wert auf subjektive Elemente. So ist er beispielsweise Bereit einen deutlich über dem Buchwert liegenden Preis für ein Unternehmen zu bezahlen, wenn gegenüber dem dessen Vorsitzenden ein entsprechendes Vertrauen besteht. Dabei lässt Buffet diesem auch nach dem Kauf nahezu alle Freiheiten in der Hoffnung, dieser möge noch möglichst lange weiterarbeiten.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz von Buffett ist, nur in solche Unternehmen zu investieren, deren Geschäftsfelder man auch wirklich versteht. So hat er beispielsweise kaum in Unternehmen der Technologieunternehmen investiert, da er seiner Meinung nach so gut wie nichts von Technik verstehe. Dies war auch der Grund, warum Buffett 1997 eine Beteiligung an Microsoft ablehnte, obwohl er eng mit Bill Gates befreundet ist.

Bekanntermaßen hegt Buffett eine große Abneigung gegen eine Verschuldung. So sagte er einmal, dass selbst eine 99-prozentige Chance auf eine Rendite nicht das Risiko von einem Prozent rechtfertigt, durch die Investition in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Stiftungen und Initiativen von Warren Buffett

Bereits 2006 hatte Buffett angekündigt 85 Prozent seines Vermögens auf fünf Stiftungen aufteilen zu wollen, wobei ein Großteil an die Bill & Melinda Gates Foundation gehen soll. Zudem gab Buffett vor Kurzem bekannt, dass er 99 Prozent für wohltätige Zwecke hinterlassen werde. Mit seinem engen Freund Bill Gates startete er 2010 die Kampagne „The Giving Pledge“, was so viel bedeutet wie „Das Versprechen etwas herzugeben“.

Von den rund 37 Milliarden Dollar, die Buffett den fünf Stiftungen zugesagt hat gegen etwa 30 Milliarden Dollar an die Bill & Melinda Gates Foundation. Der restliche Betrag werde in die vier eigenen Stiftungen Susan Thompson Buffett Foundation, Howard G. Buffett Foundation, Susan A. Buffett Foundation sowie die NoVo Foundation gehen. Die Anteile sollen dabei über mehrere Jahre überschrieben werden.

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