Die Markenwelt von Keurig Dr Pepper

Keurig Dr Pepper wurde 2018 als reines Getränkeunternehmen mit Fokus auf den nordamerikanischen Markt gegründet. Das Management von Keurig Dr Pepper erklärt kürzlich, es gibt jedes Jahr 1,2 Billionen Getränkekonsumanlässe in den USA. Abgesehen vom Bevölkerungswachstum ändert sich an dieser Zahl nicht viel, ebenso wenig wie an den grundlegenden Bedürfnissen der Verbraucher nach Getränken.

Also, ich habe mal nachgezählt: In den USA leben aktuell knapp 338 Millionen Menschen. Jeden Tag ein Getränk, das wären 338 Mio. Menschen x 365 Tage = 123.370.000.000 (in Worten 123,37 Milliarden) Getränke. Wenn jeder US-Bürger täglich 10 Getränke konsumiert, sei es Kaffee, Cola oder Wasser, dann ist die gewaltige Zahl von 1,2 Billionen tatsächlich nachvollziehbar. Denn 123,37 Milliarden Getränke x 10 = 1,23 Billionen.

Die Geschichte von Dr Pepper ähnelt anfangs der von Coca-Cola. Der Pharmazeut Charles Alderton erfand das Getränk im Jahr 1885, womit es ein Jahr älter als Coca-Cola und acht Jahre älter als Pepsi ist. Während er in der Drogerie arbeitete, experimentierte er mit verschiedenen Fruchtsirupen und schuf schließlich eine Mischung, die ihm gefiel. Alderton beschrieb seinen Prozess in einem Tagebuch und kreiert so das berühmte Getränk mit einem einzigartigen Geschmack, der an den Geruch der Drogerie erinnerte.

Zuerst verkaufte er Dr Pepper in Morrisons Old Corner Drug Store in Waco, Texas. Auf  Weltausstellung von 1904 in Louisiana, begann der US-Vertrieb. Dennoch wird Dr Pepper auch heute noch oft mit Texas assoziiert, zumal es dort häufig höhere Verkaufszahlen als Pepsi erzielen kann. Das vollständige Rezept zu Dr Pepper ist ein Firmengeheimnis. Um einer verbreiteten modernen Sage entgegenzutreten, wurde vom Hersteller allerdings mitgeteilt, dass es zwar 23 Frucht- und Gewürzaromen, aber keinen Pflaumensaft enthält.

Die Geschichte von Canada Dry geht zurück bis ins Jahr 1890, als der Chemiker John J. McLaughlin begann, sein eigenes Sodawasser in Toronto zu verkaufen. Von da an experimentierte, entwickelte und testete er neue Rezepturen, bis er schließlich, nach 14 Jahren, die Formel für sein nächstes Produkt, Canada Dry Pale Ginger Ale, perfektionierte.

Während der Prohibition explodierten die Verkäufe von Canada Dry Ginger Ale, da es als Mixer für selbstgebrannten Alkohol beliebt war. In den 1930er Jahren führte Canada Dry Club Soda und Tonic Water ein und war in den 50er und 60er Jahren das erste große Softdrink-Unternehmen, das zuckerfreie Getränke anbot und Dosen statt Flaschen verwendete. Heute setzt das Unternehmen die Tradition der Innovation mit der Markteinführung neuer Produkte fort.

7 Up wurde 1929 von Charles Leiper Grigg erfunden. Ursprünglich hieß das Getränk „Bib-Label Lithiated Lemon-Lime Soda“ und wurde kurz vor der Weltwirtschaftskrise 1929 zum ersten Mal verkauft. Später wurde der Name in 7 Up geändert. Bis 1948 enthielt das Getränk Lithiumcitrat, einen stimmungsstabilisierenden Wirkstoff, der in der Psychiatrie bei der Lithiumtherapie eingesetzt wird. Der Name 7 Up bezieht sich auf das Atomgewicht des Elements Lithium.

A&W Root Beer ist ein alkoholfreies und koffeinfreies Erfrischungsgetränk mit Kräutergeschmack und gilt als eines der beliebtesten Produkte auf dem US-amerikanischen Markt. Das Cream Soda von A&W ist ein weiteres Getränk der Marke, das einen Vanillegeschmack aufweist und anders als die meisten Cream-Soda-Produkte anderer Hersteller, Koffein enthält. Beide Produkte sind eher hochpreisig und werden seit 1971 im Einzelhandel verkauft.

Keurig Dr Pepper: Investment Case

Langfristige Anleger von Coca-Cola erklären gerne, das der Hersteller alkoholfreier Getränke ein ideales Investment ist und viele wohlhabende Aktionäre geschaffen hat. Prominentester Vertreter dieser These dürfte Warren Buffett sein. Tatsächlich steigert The Coca-Cola-Company seit 61 Jahren die Dividende. Die Aktie des Getränkegiganten aus Atlanta bietet langfristig Sicherheit und Dividendenwachstum.

Es gibt alternative Aktien von Unternehme die alkoholfreien Getränke produzieren und verkaufen. PepsiCo zahlt seit 45 Jahren ununterbrochen eine Dividende und hat in den letzten 19 Jahren jährliche Dividendenerhöhungen vorgenommen.

Keurig Dr Pepper entstand 2018 aus der Fusion von Keurig Green Mountain und Dr Pepper Snapple. Das Unternehmen ist relativ neu in der aktuellen Organisation, gibt aber durch eine wachsende Dividende Geld an die Aktionäre zurück. Darüber hinaus liegt die Bewertung unter der normalen Bandbreite und vernünftiger als die der beiden größeren Wettbewerber.

Seit der Fusion ist der Umsatz von etwas über 11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf über 14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 gestiegen. Dieser Zeitraum beinhaltet die schwierige Pandemiephase von 2020 bis 2021. Während die Mitbewerber zu kämpfen hatten, wuchs Keurig Dr Pepper aufgrund seiner Marktführerschaft bei portionierten Kaffees. Außerdem war das Unternehmen weniger abhängig von Verkäufen in Restaurants oder Sportstätten als einige Konkurrenten. Daher ist der Umsatz in den letzten drei Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von über 8 % gestiegen.

Auch der Gewinn pro Aktie wächst mit anständigem Tempo, von 1,22 US-Dollar im Jahr 2019 auf 1,68 US-Dollar im Jahr 2022. Eine Wachstumsrate von 11 % in den letzten drei Jahren.

Der Umsatzwachstum könnte in den nächsten beiden Jahren aufgrund der hohen Inflation langsamer werden, da gestresste Verbraucher zweifellos Einsparungen vornehmen. Trotzdem sollte das Unternehmen weiteres Wachstum generieren, da seine Keurig-Kaffeemaschinen Marktanteile gewinnen und mehr alkoholfreie Getränke über das ausgefeilte Vertriebsnetz verkauft werden. Neue strategische Partnerschaften mit Nutrabolt, Athletic Brewing Company und Red Bull in Mexiko werden dazu beitragen, den Umsatz und Gewinn zu steigern.

Des Weiteren gewinnt das Keurig-Einzelserviersystem zunehmend an Verbreitung in amerikanischen Haushalten. Laut des jüngsten Quartalsberichts ist die Anzahl von 28 Millionen Haushalten im Jahr 2018 auf 38 Millionen Ende 2022 gestiegen. Familien kaufen weiterhin Kaffeemaschinen, da sie einfach zu bedienen sind.

Durch den Verkauf von mehr Kaffeemaschinen generiert das Unternehmen zusätzlichen Umsatz, erleichtert aber vor allem den Verkauf von höheren Mengen an Kapseln und Pads für Kaffee, was wiederum für wiederkehrenden Umsatz sorgt. Keurig Dr Pepper verkauft seine eigenen Pads, aber auch die von seinen vielen strategischen Partnern. Darüber hinaus sind Verbraucher, die Pads kaufen, eher geneigt, in Zukunft neue Modelle von Kaffeemaschinen zu kaufen.

Keurig Dr Pepper: Risiken für Investoren

Das Hauptrisiko für Keurig Dr Pepper ist die unmittelbare Konkurrenz. Das Unternehmen konkurriert mit Coca-Cola und PepsiCo, beide Unternehmen sind erheblich größer: Coca-Cola macht etwa drei Mal mehr Umsatz, PepsiCo etwa sechs Mal mehr, inklusive der salzigen Snacks. Legt man die Markkapitalisierung zugrunde, ist PepsiCo um den Faktor 3 größer und Coca-Cola um den Faktor 6.

Coca-Cola und PepsiCo konkurrieren direkt mit Keurig Dr Pepper in praktisch jedem Marktsegment, wie kohlensäurehaltigen Softdrinks, Energy-Drinks, Säfte, Tee und Wasser. PepsiCo ist kein bedeutender Player im Kaffeegeschäft, aber Coca-Cola hat Costa Coffee 2019 übernommen und der Konzern aus Atlanta hat die Möglichkeit und finanzielle Ressourcen, um effektiv zu konkurrieren.

Das zweite Risiko für Keurig Dr Pepper besteht in der Exposition gegenüber großen Einzelhändlern wie Walmart (WMT), Target (TGT) und Costco (COST). Der Verlust eines oder mehrerer Vertriebskanäle würde sich negativ auf Volumen und Umsatz auswirken.

Keurig Dr Pepper: Fazit des Autors

Die Nr. 3 ist aktuell eine günstige Alternative zu den beiden Marktführern.
Mehr Infos für Anleger: Die Aktie Keurig Dr Pepper

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