Geldanlage – Mehr als nur ein Sparkonto

Geldanlage ist für viele Deutsche ein unangenehmes Thema. Trotzdem haben wir Deutschen laut Bundesbank stolze zwei Billionen Euro auf Giro- und Sparkonten liegen. Dabei verlieren wir jedes Jahr durch die Inflation Geld, da die Zinsen auf Sparkonten meist niedriger sind als die Inflation.

Auch in Zeiten hoher Inflation, wie sie momentan herrscht, ist das Sparen auf einem Giro- oder Sparkonto wenig sinnvoll. Bei 8 % Inflation werden aus 1.000 Euro in fünf Jahren kaufkraftbereinigt nur noch 660 Euro. Um unser Erspartes zu vermehren, sollten wir uns daher unbedingt mit dem Thema Geldanlage beschäftigen.

Die Rente ist sicher? Nicht zuletzt ist die Altersvorsorge ein wichtiger Aspekt bei der Geldanlage. Wenn man im Alter genug Geld haben möchte, um seine Ausgaben decken zu können, ist es wichtig, frühzeitig damit zu beginnen, sein Geld anzulegen.

Baue deine Schulden ab und bilde einen Finanzpuffer

Schulden sind ein großes Hindernis für eine solide Finanzplanung. Bevor du dein Geld anlegst, solltest du sicherstellen, dass du schuldenfrei bist oder deine Schulden in den Griff bekommst. Das Aufnehmen von Krediten bei einer Bank ist das Gegenteil von Geldanlage. Denn für jeden Kredit, den du in Anspruch nimmst, werden Zinsen fällig, die dein Vermögen schrumpfen lassen. Am teuesten sind Dispokredite, mit Zinssätzen von 12 Prozent und mehr: Ist dein Dispo regelmäßig mit 1.000 Euro in der Kreide, kostet dich das 120 Euro Zinsen im Jahr, bei regelmäßig 3.000 Euro im Minus, sind das schon 360 Euro nur für die Zinsen. Wenn es vorerst nicht anders geht, dann wandel zumindest deinen Dispokredit in einen Ratenkredit um, der Ratenkredit bietet i.d.R. einen günstigeren Zinssatz. Schuldenfrei zu sein ist ein gutes Gefühl und der erste Schritt um ein Sparer und Anleger zu werden.

Wenn du schuldenfrei bist oder deine Schulden in den Griff bekommen hast, solltest du einen Puffer auf einem extra Konto halten. Es ist immer ratsam, einen finanziellen Puffer aufzubauen, um unerwartete Ausgaben oder finanzielle Notsituationen abfedern zu können. Ein Notgroschen von drei Nettomonatsgehältern ist ein vernünftiger Zielbetrag, der in der Regel ausreichend ist, um unvorhergesehene Kosten wie Autoreparaturen, unerwartete medizinische Ausgaben oder den Verlust des Arbeitsplatzes zu bewältigen. Es ist auch wichtig, dass der Notgroschen auf einem separaten Konto gehalten wird, um sicherzustellen, dass er leicht zugänglich ist, aber auch von anderen Ausgaben getrennt bleibt. Ein verzinsliches Tagesgeldkonto eignet sich gut für den Notgroschen, da es eine sichere Möglichkeit bietet, das Geld zu halten und gleichzeitig eine kleine Rendite zu erzielen.

Finde die richtige Anlageform

Du hast deine Schulden beglichen und den Notgroschen angespart. Bevor wir jedoch die Chancen besprechen, müssen wir über die Risiken sprechen. Es gibt keine Möglichkeit, schnell Geld zu verdienen oder eine Rendite von 100 % in kurzer Zeit zu erzielen. Niemand hat auch nur einen Euro zu verschenken. Hinter Angeboten mit hohen Renditeversprechen stehen oft Betrug und Schneeballsysteme. Das kann bei Kryptowährungen wie Bitcoin oder bei gehypten Produkten wie Cannabis oder neuen Technologien der Fall sein. Als Anleger werden dir hohe Renditen versprochen, damit du am Ball bleibst und noch mehr Geld investierst.

Am Ende wirst du jedoch um dein Kapital betrogen und die vermeintlich blühende Cannabisplantage hat es nie gegeben. Es ist also wichtig, dass man sich bewusst macht, dass es keine schnellen und einfachen Wege zum Wohlstand gibt. Jede Anlageform birgt Risiken und es ist wichtig, sich vor einer Anlageentscheidung ausführlich zu informieren. Wenn eine Anlageform zu gut klingt, um wahr zu sein, sollte man vorsichtig sein und sich fragen, ob es sich um einen Betrug handeln könnte.

Nun stellt sich die Frage, welche Anlageform für dich die richtige ist. Eine Möglichkeit ist das Festgeld, bei dem man sein Geld für eine festgelegte Zeit zu einem festen Zinssatz anlegt. Bis vor kurzem gab es keine Zinsen und auch aktuell bietet diese klassische Anlageform keine adäquate Rendite. Eine andere Möglichkeit ist die Investition in Wertpapiere. Aktien bieten die Chance auf hohe Renditen, allerdings birgt diese Anlageform ein höheres Risiko.

Du solltest dich mit Aktien vertraut zu machen, dafür gibt es viele Informationsquellen. Du solltest dir Zeit nehmen, um die Grundlagen zu verstehen und deine eigene Anlagestrategie zu entwickeln. Eine solide Anlagestrategie beinhaltet zum Beispiel eine Diversifikation der Anlagen und das Festlegen von Kauf- und Verkaufskriterien. Dabei ist es wichtig, dass du dich bei der Wahl deiner Investitionen wohl fühlst. Wenn du dich für Aktien entscheidest, solltest du regelmäßig dein Portfolio überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Hierfür eignet sich ein Online-Depot, welches günstige Gebühren und eine einfache Bedienung bietet.

Geldanlage mit weniger Risiko

Eine realistische Chance auf Ertrag bietet das globale Wirtschaftswachstum. In den letzten Jahren ist der Wert der Waren und Dienstleistungen, die von den erfolgreichsten Firmen der Welt produziert wurden, im Durchschnitt um 7 Prozent pro Jahr gewachsen. Wenn du von diesem Wachstum profitieren möchtest, bietet sich ein kostengünstiger Fonds an, der die rund 1600 erfolgreichsten Unternehmen der westlichen Industrienationen beinhaltet. Dieser Fonds wird als ETF bezeichnet und bildet den Weltaktienindex MSCI World nach. Der Fonds hat bereits alle Aktien für dich gekauft und du kannst fast kostenlos Anteile erwerben. Die Managementgebühr für einen ETF MSCI World beträgt lediglich 0,2 % im Jahr.

Du hast zwei Möglichkeiten, um zu investieren: Du kannst entweder einen monatlichen Sparplan anlegen oder jederzeit einen Einmalbetrag investieren. Wenn du beispielsweise 1.000 Euro investierst und eine jährliche Rendite von 7 % erzielst, wird sich dein Investment nach 10 Jahren, dank des Zinseszins-Effekts, fast verdoppeln. Das klingt vielversprechend, jedoch sind die 7 Prozent nur eine durchschnittliche jährliche Wertsteigerung. Im echten Leben schwanken die Renditen von Jahr zu Jahr und können auch mal negativ ausfallen. Diese Schwankungen sind das Verlustrisiko (Volatilität), das mit jeder Anlage verbunden ist. Aber die Zeit ist ein wichtiger Faktor, um das Risiko auszugleichen und das Geld zu vermehren.

Wieviel Riskiko kannst du Ertragen?

Würdest du dich mit einer solchen Geldanlage wohlfühlen? Könntest du noch ruhig schlafen, wenn dein Aktiendepot innerhalb weniger Tage oder Wochen von 1.000 Euro auf nur noch 850 Euro Wert fällt – und dieser Verlust vielleicht erst ein Jahr später wieder ausgeglichen wird? Diese Entscheidung kannst nur du selbst treffen. Für einen weltweiten Aktienfonds spricht jedoch:

  • Eine langfristige Anlage (15 Jahre oder mehr) in die wichtigsten Aktien der Welt kann zwischenzeitliche Schwankungen ausgleichen, da das Verlustrisiko auf viele Schultern (1.600 Unternehmen im Weltaktienindex) verteilt und damit minimiert wird. Fachleute sprechen auch von der sogenannten Diversifikation.
  • Immer wieder tauchen neue innovative Unternehmen auf, die vermutlich das Wachstum der Weltwirtschaft weiter vorantreiben werden – und diese Unternehmen werden automatisch Teil deines Aktienfonds, da dieser alle drei Monate seine Zusammensetzung überprüft.

Artikel in Arbeit 🙂

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