Rohstoffe Silber

Silber ist ein weiches und gut verformbares Schwermetall mit der höchsten elektrischen und thermischen Leitfähigkeit aller Metalle. Hinzu kommt eine ausgeprägte optische Reflexionsfähigkeit. Dadurch ist das Metall für Anwendungen in der Elektronik und Optik prädestiniert. Die Reflexionsfähigkeit von Glasspiegeln beruht auf der chemischen Versilberung von Glasscheiben. Eine Suspension von Silberpulver in Klebstoffen macht sie zu elektrisch (und thermisch) leitfähigen Klebern.

Kurze Historie

Silber wird seit 7.000 Jahren von Menschen verarbeitet. Es wurde von den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern, den Ägyptern und den Germanen genutzt. Zeitweise war Silber wertvoller als Gold. Im Mittelalter wurde Silbererz in Mitteleuropa abgebaut, insbesondere im Erzgebirge. Die bekannteste und ergiebigste Silbermine des Mittelalters war jedoch Schwaz in Österreich.

Später brachten die Spanier große Mengen Silber aus Lateinamerika, unter anderem aus der sagenumwobenen Mine von Potosi (Bolivien), nach Europa. Auch Japan war im 16. Jahrhundert ein gewichtiger Silberexporteur. Durch das stetig steigende Angebot sank der Silberwert in Europa. Nach 1870 wurde vorwiegend Gold als Währungsmetall verwendet und das Silber verlor weiter an wirtschaftlicher Bedeutung. Nicht zuletzt verdrängte der rostfreie Stahl den Einsatzbereich von Silber.

Vorkommen und Förderung

Die wichtigsten Silbervorkommen befinden sich in Nord und Südamerika. Die global bekannten Silberreserven werden auf 530.000 Tonnen geschätzt. Im Jahr 2020 wurden weltweit 23.500 Tonnen Silber gefördert (2019 = 26.500 Tonnen). Die Reichweite der Silberressourcen ist begrenzt, mit einer Verknappung von Silber in den kommenden Jahrzehnten ist zu rechnen. Allerdings wird auch immer mehr Silber recycelt, wodurch die bekannten Vorkommen geschont werden.

Mit 5.540 Tonnen Jahresproduktion (2020) ist Mexiko der weltgrößte Silberlieferant. Es folgen China (3.380 Tonnen) und Peru (2.770 Tonnen). Weitere wichtige Produzenten sind Chile, Australien, Russland, Polen sowie die Vereinigten Staaten, mit jeweils mehr als 1.000 Tonnen Jahresförderung.

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