Tyson Foods

Tyson Foods ist der größte Geflügelproduzent in den USA und rangiert auf Platz 2 bei der Verarbeitung von Rind- und Schweinefleisch. Das Unternehmen wurde 1935 von John W. Tyson gegründet und unter der Führung von vier Generationen der Familie zu Amerikas größtem Protein-Anbieter ausgebaut.

Tyson Foods hat seinen Hauptsitz in Springdale, Arkansas und beschäftigt weltweit rund 142.000 Mitarbeiter. Gut 20 Prozent der US-Produktion von Huhn, Rind und Schwein stammen aus den 240 Betriebsstätten des Unternehmens. Tyson Foods erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 53 Milliarden US-Dollar.

Tyson Foods produziert unter verschiedenen Marken eine Vielzahl von Fleisch- und Geflügelprodukten, gefrorenen Lebensmitteln und Würstchen. Das Unternehmen hat eine starke Marktstellung und ist ein wichtiger Lieferant für Einzelhändler und Fast-Food-Restaurants in den USA und weltweit.

Tyson Foods hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Methoden zur Erzeugung von Protein zu entwickeln und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Tyson Foods: Gründung und Meilensteine

Die Geschichte von Tyson Foods begann während der Weltwirtschaftskrise. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten siedelte sich die Familie Tyson 1931 in Springdale an. John W. Tyson begann damit, Hühner aufzuziehen und an größere Märkte im Mittleren Westen zu verkaufen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Lebensmittelrationierung zur alltäglichen Realität. Geflügel war jedoch nicht rationiert und die Nachfrage nach Hühnern wuchs schnell. John Tyson stieg ins Geschäft ein und begann Küken zu züchten sowie Futter für lokale Hühnerzüchter zu mahlen.

Don Tyson, der Sohn von John W. Tyson, trat 1952 nach seinem Studium als General Manager in die Firma ein. 1958 wurde die erste Verarbeitungsanlage des Unternehmens an der Randall Road eröffnet. Jetzt hatte Tyson alles in einer Hand – von der Schlachtung bis zur fertigen Verpackung. Nachdem Tyson Foods 1963 an der Börse ging, wurden zahlreiche Akquisitionen durchgeführt, die das Wachstum des Unternehmens in alle Richtungen vorantrieben.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation in den frühen 1980er Jahren erlebte Tyson Foods eine Phase enormen Wachstums. So erwarb Tyson Foods 1983 Mexican Original, eine Verarbeitungsanlage für Mehl- und Maistortillas in Fayetteville, Arkansas. Bis Ende 1989 hatte sich die Größe des Unternehmens innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt und Tyson Foods war zum weltweit größten voll integrierten Hersteller, Verarbeiter und Vermarkter von Geflügellebensmitteln aufgestiegen.

In den 1990er Jahren erschloss Tyson Foods weltweit neue Märkte, darunter Länder in Asien, Mittelamerika, Südamerika, der Karibik und dem Pazifikraum. Bis 1991 hatte das Unternehmen internationale Vertriebsbüros in Japan, Hongkong, Singapur und Kanada eröffnet. Im Jahr 1995 gründete das Unternehmen sein Büro in Moskau.

m Jahr 2000 wurde John H. Tyson zum CEO ernannt und begann, Tyson Foods durch eine weitere Zeit dramatischer Expansion zu führen, genau wie sein Vater und Großvater vor ihm. Im Jahr 2001 erwarb Tyson Foods IBP und wurde damit zum weltweit größten Verarbeiter und Vermarkter von Huhn, Rind und Schwein.

Im August 2014 schloss Tyson Foods die Übernahme von The Hillshire Brands Company ab, wodurch ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 40 Milliarden US-Dollar entstand. Das Unternehmen verfügte nun über ein vielfältiges Portfolio an Marken wie Tyson®, Wright®, Jimmy Dean®, Ball Park®, State Fair® und Hillshire Farm®.“

Im April 2017 gab Tyson Foods die Übernahme von AdvancePierre Foods bekannt. Dadurch erweiterte das Unternehmen sein Portfolio um Fertiggerichte und proteinverpackte Marken. Im November 2018 schloss Tyson Foods die Übernahme von Keystone Foods ab, einem führenden Anbieter von Hühnchen, Rind, Fisch und Schweinefleisch für die wachsende globale Foodservice-Industrie.

Im Februar 2019 gab Tyson Foods bekannt, dass eine Vereinbarung zur Übernahme thailändischer und europäischer Betriebe von BRF S.A. unterzeichnet wurde, einschließlich Verarbeitungsanlagen in Thailand, den Niederlanden und Großbritannien. Damit erweitert Tyson Foods sein Angebot an wertschöpfendem Protein auf den globalen Märkten.

Tyson Foods: Investment Case

Tyson Foods ist ein führendes, multinationales Unternehmen im Proteinsegment der Lebensmittelindustrie. Als der größte Produzent von Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch in den USA, produzieren es etwa 20% des gesamten Fleischbedarfs des Landes.

Neben der Produktion von Lebensmitteln für den Einzelhandel, ist Tyson Foods auch der Hauptlieferant von Protein für zahlreiche nationale Restaurantketten, einschließlich Schnellrestaurants, Casual-, Midscale- und Fine-Dining-Restaurants. Tyson liefert auch an Schulen, Militärstützpunkte, Krankenhäuser, Pflegeheime und internationale Kunden.

Aufgrund umfangreichen Vertriebskanäle ist Tyson Foods das einzige Unternehmen, das Hühner-, Rind-, Schweinefleisch- und Fertiggerichte flächendeckend vertreibt. Tyson Foods bleibt bestrebt, nachhaltige Methoden in der Fleischproduktion anzuwenden und den Nahrungsmittelabfall zu reduzieren.

  1. Marktführerschaft: Tyson Foods ist einer der größten Produzenten von Fleischprodukten in den USA und hat eine starke Marktposition in der Branche. Das Unternehmen hat eine breite Palette von Produkten und Marken in verschiedenen Kategorien wie Hühnchen, Rindfleisch, Schweinefleisch und Convenience-Produkten.
  2. Diversifikation: Tyson Foods hat seine Geschäftsaktivitäten auf andere Bereiche wie Fleischalternativen und Tiefkühlprodukte ausgeweitet, um zusätzliche Einkommensquellen zu schaffen und das Risiko von Einkommensschwankungen zu reduzieren.
  3. Fokus auf Nachhaltigkeit: Tyson Foods hat einen Fokus auf Nachhaltigkeit und Tierwohl und setzt sich für eine nachhaltigere Produktion und eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks ein.
  4. Dividenden: Tyson Foods hat eine solide Dividendenhistorie und bietet eine attraktive Dividendenrendite.

Allerdings gibt es auch Risiken, die individuell für Tyson Foods als Unternehmen und als Investment gelten können:

  1. Preisvolatilität: Tyson Foods ist von Preisvolatilität in der Fleischindustrie betroffen, da Preisschwankungen aufgrund von Angebot und Nachfrage die Rentabilität des Unternehmens beeinträchtigen können.
  2. Konkurrenz: Tyson Foods konkurriert mit anderen Fleischproduzenten auf dem Markt wie Smithfield Foods und Cargill. Eine zunehmende Konkurrenz könnte den Umsatz und die Gewinne des Unternehmens beeinträchtigen.
  3. Regulatorische Risiken: Tyson Foods ist von regulatorischen Entscheidungen in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit und den Tierschutz betroffen. Änderungen in der Regulierung könnten sich auf das Geschäftsergebnis des Unternehmens auswirken.
  4. Reputation und Markenimage: Tyson Foods ist anfällig für Skandale und Kontroversen, die das Markenimage des Unternehmens schädigen und das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen könnten.
2018 2019 2020
Umsatz in Mrd. $40,05 $42,41 $43,19
Gewinn in Mrd. $2,97 $1,98 $2,06
2021 2022 2023
Umsatz in Mrd. $47,05 $53,28
Gewinn in Mrd. $3,05 $3,24

Tyson Foods: 2019 gewinnt die Aktie 72 Prozent

Anfang 2019 startet der Aktienkurs bei 45,39 EUR. Im zweiten Quartal des Jahres verzeichnete die Aktie einen deutlichen Anstieg auf einen Schlusskurs von 60,73 EUR, was einem Kursplus von 15,34 EUR (+33,8%) entspricht. Diesem folgte im dritten Quartal ein weiterer Anstieg auf einen Schlusskurs von 70,64 EUR, was einem Kursplus von 9,91 EUR (+16,3%) entspricht. Im vierten Quartal stieg der Aktienkurs weiter auf einen Schlusskurs von 78,12 EUR, was einem Kursplus von 7,48 EUR (+10,6%) entspricht. Insgesamt konnte Tyson Foods im Jahr 2019 ein Kursplus von 32,73 EUR (+72,1%) erzielen.

Tyson Foods: 2020 verliert die Aktie 29 Prozent

Im Jahr 2020 begann die Aktie von Tyson Foods jedoch zu schwächeln. Im ersten Quartal stieg der Kurs nur leicht auf einen Schlusskurs von 82,52 EUR, was einem Kursplus von 4,40 EUR (+5,6%) entspricht, bevor er im zweiten Quartal (Corona-Crash) auf einen Schlusskurs von 54,59 EUR einbrach, was einem Kursminus von 27,93 EUR (-33,9%) entspricht. Im dritten und vierten Quartal fiel der Kurs auf einen Schlusskurs von 53,30 EUR bzw. 51,64 EUR, was einem Kursminus von 1,29 EUR (-2,4%) bzw. 1,66 EUR (-3,1%) entspricht. Das Jahr 2020 endete für Tyson Foods mit einem Kursminus von 24,48 EUR (-29,7%).

Tyson Foods: 2021 gewinnt die Aktie 33 Prozent

Im Jahr 2021 erholte sich der Aktienkurs von Tyson Foods. Im ersten Quartal blieb der Kurs mit einem Schlusskurs von 52,03 EUR nahezu unverändert, bevor er im zweiten Quartal auf einen Schlusskurs von 64,93 EUR anstieg, was einem Kursplus von 12,90 EUR (+24,8%) entspricht. Im dritten Quartal gab es einen kleinen Rückgang auf einen Schlusskurs von 61,42 EUR, was einem Kursminus von 3,51 EUR (-5,4%) entspricht, aber im vierten Quartal stieg der Kurs wieder auf einen Schlusskurs von 69,02 EUR, was einem Kursplus von 7,60 EUR (+12,4%) entspricht. Insgesamt verzeichnete Tyson Foods im Jahr 2021 ein Kursplus von 17,38 EUR (+33,4%).

Tyson Foods: 2022 verläuft die Aktie seitwärts

Im Jahr 2022 schwankte der Aktienkurs von Tyson Foods erneut. Im ersten Quartal stieg der Kurs auf einen Schlusskurs von 76,84 EUR, was einem Kursplus von 7,82 EUR (+11,3%) entspricht, gefolgt von einem Anstieg auf einen Schlusskurs von 81,02 EUR im zweiten Quartal, was einem Kursplus von 4,18 EUR (+5,4%) entspricht. Am 28.04. bildete die Aktie mit 91,04 EUR ein Top aus, das sich nicht halten konnte. Im dritten Quartal stieg der leicht auf einen Schlusskurs von 82,59 EUR, was einem Kursplus von 1,57 EUR (+1,9%) entspricht. Im vierten Quartal gab es jedoch einen deutlichen Rückgang auf einen Schlusskurs von 67,32 EUR, was einem Kursminus von 15,27 EUR (-18,5%) entspricht. Insgesamt verzeichnete Tyson Foods im Jahr 2022 ein Kursminus von 1,70 EUR (-2,2%).

Tyson Foods: Die Aktie im Rückspiegel

Als Fazit  hat die Aktie von Tyson Foods in den letzten vier Jahren eine turbulente Kursentwicklung durchgemacht, die von starken Anstiegen und Rückgängen geprägt war. Insgesamt hat die Aktie jedoch ein Kursplus von 21,93 EUR (+48,3%) verzeichnet. Es ist jedoch zu beachten, dass die Kursentwicklung der Aktie von vielen Faktoren beeinflusst wird und dass vergangene Entwicklungen keine Garantie für zukünftige Kursbewegungen darstellen.

Tyson Foods: Das Geschäftsjahr 2022

Abschnitt in Bearbeitung 🙂

Tyson Foods: Das Fazit des Autors

Die Aktie ist nichts für Vegetarier, das steht schon mal fest und die Kritik an der Fleischproduktion ist berechtigt. Tyson Foods hat in der  Vergangenheit immer wieder Vorwürfe wegen Tierquälerei und Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken erhalten. Man denke nur an die Skandale hierzulande, ausgelöst durch den Fleischproduzenten Tönnies (6,2 Mrd. EUR Umsatz).

Trotz der Kontroversen bleibt Tyson Foods ein wichtiger Akteur in der Fleisch- und Geflügelindustrie und hat eine starke Position auf dem globalen Markt. Es wird sicherlich die Zeit kommen, wo pflanzliche Proteine die tierischen Proteine ablösen. Oder wo „tierische“ Proteine im industriellen Stil künstlich erzeugt werden. Tyson hat einen Fuß in der Tür.

Passend zum Thema: Aus Kuhmist Geld machen

Facts Tyson Foods
ISIN US9024941034
Branche Konsum/Nahrungsmittel
Sitz Springdala, Arkansas, USA
Website Investor Relations Tyson Foods
CEO Donnie D. King
Mitarbeiter 142.000
Aktienkurs 55,16 US$
52 Wochen 53,47 US$ – 92,02 US$
Dividende
KGV
Börsenwert 20,26 Milliarden US$
Stand 11.03.2023
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