8 Basisregeln für deinen Vermögensaufbau

Regel Nr. 1: Asset Allocation

Fang damit an, wie viel von deinem Vermögen du in welche Anlageklassen investieren möchtest. Angesichts der wachsenden Inflation und Schuldenkrise sind Sachwertinvestitionen, wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle, eher empfehlenswert als Geldanlagen wie Anleihen oder Lebensversicherungen.

Diese Entscheidung, wie du dein Vermögen aufteilst, nennt man in der Fachsprache „Asset Allocation“. Es ist im Grunde ein Plan, wie du dein Geld zwischen verschiedenen Arten von Anlagen aufteilst. Dieser Plan hilft dir dabei, deine finanziellen Ziele zu erreichen, während du gleichzeitig dein Risiko kontrollierst.

Regel Nr. 2: Freies Vermögen und keine Fremdfinanzierung

Wenn du in Immobilien investierst, wirst du wahrscheinlich einen hohen Anteil an Fremdkapital verwenden. Aber beim Börsenhandel solltest du niemals Kredite verwenden. Was in der Immobilien-Finanzierung die Regel ist, sollte für dich ein No-Go am Aktienmarkt ein. In Phasen von fallenden Kursen wirkt die Hebelwirkung einer Fremdfinanzierung ins Gegenteil, im Zweifel mit fatalen Folgen. Grundsätzlich gilt: An der Börse solltest du kein Geld einsetzen, dass du in naher Zukunft anderweitig benötigst. Denk daran, immer innerhalb deiner finanziellen Mittel zu handeln.

Regel Nr. 3: Direkte Investitionen

Bei der Investition in Fonds fallen oft Gebühren, Verwaltungskosten und Gewinnbeteiligungen an, die deine Rentabilität erheblich mindern können. Daher ist es sinnvoll, selbst die Kontrolle über deine Geldanlagen zu behalten. Der Kauf- oder Verkaufsprozess für Wertpapiere ist, dank der modernen  und kostengünstigen Online-Broker, kinderleicht und nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.

Wenn du jedoch jemand bist, der nur wenig Zeit in die Geldanlage stecken möchte, sollte Online-Broker für ein passives Investment nutzen. Eine Möglichkeit hierfür bieten Sparpläne in ETFs, diese bilden einen bestimmten Index nach und erfordern weniger aktives Management. Der Sparplan wird einmal von dir festgelegt und anschließend Monat für Monat automatsich ausgeführt. Eine  praktischen Option für Menschen, die eine „Set-and-Forget“-Anlagestrategie bevorzugen.

Regel Nr. 4: Die Core-Satellite-Strategie

Die Core-Satellite-Strategie ist eine Anlagestrategie, die oft von Anlegern angewendet wird, um die Risiken zu minimieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren. Sie besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem „Core“ (Kern) und den „Satellites“ (Satelliten).

Der „Core“ ist das Herzstück deines Portfolios und besteht aus stabilen, breit gestreuten und oft passiven Anlagen, wie ETFs oder Aktien von großen, etablierten und dividendenstarken Unternehmen. Diese sollen für eine stabile, kontinuierliche Rendite sorgen und bilden den größten Teil des Portfolios.

Die „Satellites“ hingegen sind deine spekulativeren Anlagen, die das Potenzial für höhere Renditen bieten, aber auch mit einem höheren Risiko verbunden sind. Dazu können zum Beispiel Einzelaktien, Spezialfonds, Immobilien, Rohstoffe oder auch alternative Anlageklassen wie Kryptowährungen gehören. Sie machen einen kleineren Teil des Portfolios aus und sollen dazu dienen, die Gesamtrendite des Portfolios zu steigern.

Regel Nr. 5: Diversifizierung von Investments

Setze nicht alles auf eine Karte – diese Regel gilt nicht nur im Leben, sondern auch an der Börse. Es ist riskant und nicht ratsam, all dein Geld in ein einziges Investment zu stecken. Um die Risiken in deinem Depot zu senken, ist es klug, deine Investitionen auf verschiedene Aktien zu verteilen. Und nicht nur das, diese Aktien sollten auch aus verschiedenen Branchen und aus verschiedenen Währungsräumen stammen.

Wenn du mit Derivaten handelst, denk daran, deine Liquidität so zu managen, dass du wirklich in der Lage bist, alle Trading-Möglichkeiten zu nutzen. Dieser Ansatz der Streuung deiner Investments wird in der Finanzwelt als „Diversifikation“ bezeichnet. Im Grunde bedeutet es, dass du dein Geld auf verschiedene Anlagen verteilst, um das Risiko zu minimieren. Denk daran, die Weisheit des Sprichworts „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ gilt auch beim Investieren.

Regel Nr. 6: Gewinne maximieren, Verluste minimieren

Niemand hat eine Glaskugel, um die Aktienkurse von morgen vorherzusagen. Sie können steigen, genauso können sie aber auch fallen, theoretisch sogar bis auf null. Deshalb ist es entscheidend, dass du stets einen kühlen Kopf bewahrst und strategisch handelst.

Es ist wichtig, dass du Verluste begrenzt und dabei gleichzeitig deine Gewinne laufen lässt. Hier kommen sogenannte Stopps ins Spiel. Das sind von dir festgelegte Preisgrenzen, bei deren Erreichen deine Aktien automatisch verkauft werden. Solche Stopps sind besonders zu Beginn deiner Investition wichtig, weil sie dazu dienen, einen potenziellen Verlust zu begrenzen.

Sollte deine Investition Gewinn machen, ist es klug, die Stopp-Preisgrenze nach oben anzupassen, so dass du deine bereits erzielten Buchgewinne nach und nach absichern kannst. Auf diese Weise schaffst du es, dein Risiko zu kontrollieren und deine Gewinne zu maximieren.

Regel Nr. 7: Folge dem Trend

Aktienkurse bewegen sich oft in bestimmten Mustern, die als Trends bezeichnet werden. Es ist klug, diese Trends zu erkennen und ihnen zu folgen. Denn wenn du versuchst, gegen den Trend zu handeln, könntest du eher auf Glück als auf solide Strategie setzen.

Wenn die Kurse generell steigen, spricht man von einem Aufwärtstrend oder „Hausse“. In solchen Zeiten kann es sinnvoll sein, stark in Aktien zu investieren.

Andererseits, wenn die Kurse fallen (was als „Baisse“ oder Abwärtstrend bezeichnet wird), solltest du eher auf der Hut sein und eine ausreichende Liquidität (also verfügbares Geld) halten. Du könntest auch erwägen, mithilfe von „Put-Derivaten“ von den fallenden Kursen zu profitieren. Mit diesen kannst du gewinnen, wenn die Kurse sinken.

Beachte, dass die Trends der großen Aktienindizes – wie dem DAX oder dem Dow Jones – oft einen Einfluss auf die einzelnen Aktien haben. Tatsächlich folgen etwa 95% aller Aktien den Trends ihres entsprechenden Index. Daher ist es gut, die allgemeine Marktrichtung im Auge zu behalten, wenn du in einzelne Aktien investierst.

Regel Nr. 8: Disziplin bewahren

An der Börse sind Emotionen, Sturheit und Ungeduld fehl am Platz. Denk daran, dass ständiges Hin und Her dein Portemonnaie nur leichter macht. Es ist wichtig, dass du geduldig bist, deine Investments sorgfältig auswählst und geduldig auf die richtigen Gelegenheiten zum Einsteigen wartest. Nutze dabei konsequent Stopps, um deine Risiken zu kontrollieren.

Niemand kauft immer zum niedrigsten und verkauft zum höchsten Kurs – und wer das behauptet, lügt wahrscheinlich. Extreme Kurse sind daher nicht wirklich relevant. Es ist völlig normal und Teil jeder erfolgreichen Börsenstrategie, dass es Phasen mit Verlusten gibt oder Zeiten, in denen man einfach abwarten und genügend flüssige Mittel bereithalten muss.

Dein Weg zum Erfolg an der Börse erfordert Disziplin und eine strategische Vorgehensweise, die auf bewährten Strategien basiert. Eine disziplinierte, strategische Herangehensweise ist der Schlüssel zum Erfolg.

Nach oben scrollen