Depotchek Stellantis

Mein Investment in Stellantis

Im April und Mai 2023 habe ich Stellantis-Aktien zu einem Durchschnittspreis von 15,45 EUR erworben. Heute notiert die Aktie bei 19,80 EUR, was einem Kursgewinn von 28 % innerhalb von nur 10 Monaten entspricht. Ursprünglich erwarb ich den Automobilwert, um mich intensiver mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen.

Der Automobilmarkt erlebt derzeit eine Revolution, wobei der Fokus vom Verbrennungsmotor auf den Elektroantrieb verschoben wird. In diesem globalen Umbruch werden die Karten neu gemischt, wobei die Chinesen bestrebt sind, die Spielregeln zu bestimmen. Die Schwierigkeiten deutscher Autobauer, insbesondere auf dem chinesischen Markt, sind hinlänglich bekannt. Stellantis hingegen spielt auf dem chinesischen Markt keine maßgebliche Rolle, was bisher eine gewisse Unabhängigkeit im Automobilabsatz bedeutet.

Die Fusion von Fiat und PSA erschien mir anfangs eher spöttisch, als würden sich zwei „Einäugige“ zu einem „Sehenden“ zusammenschließen. Doch überraschenderweise scheint diese Fusion gut zu funktionieren. Im Vergleich zum Volkswagenkonzern weist das italienisch-französische Bündnis beeindruckende Margen auf, von denen die Kernmarke VW nur träumen kann.

Die Entstehung von Stellantis

Stellantis, ein Name, der vielleicht noch nicht allen Anlegern geläufig ist, repräsentiert eine Holding, die im Januar 2021 aus der Fusion der bekannten Konzerne Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Groupe PSA (Peugeot, Citroen, Opel) entstand. Diese Fusion bündelte unter dem Dach von Stellantis auch Marken wie Maserati, Lancia, Alfa Romeo und Jeep. Mit insgesamt 14 Marken war Stellantis 2020 der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen. Die Erstnotierungen der Stellantis-Aktie erfolgten im Januar 2021 in Mailand, Paris und New York. Die Tatsache, dass solche riesigen Konzern-Konstrukte oft unübersichtlich sind, hat Anfangsbedenken hervorgerufen, doch bisher konnte Stellantis im Jahr 2021 und 2022 beachtliche Erfolge verzeichnen.

Finanzielle Erfolge im Überblick

Im Geschäftsjahr 2022 konnte Stellantis trotz starker Konkurrenz eine Marge von 13,0 Prozent und einen Nettoumsatz von 179,6 Milliarden Euro erzielen. Der bereinigte operative Gewinn stieg um 29 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro, und der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäftstätigkeiten erhöhte sich um 26 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro. Das bedeutet einen beeindruckenden Gewinn pro Aktie von 5,23 Euro, im Vergleich zu 4,64 Euro im Vorjahr. Dies stellt das beste Ergebnis dar, wenn man die einzelnen, zuvor unabhängigen Konzerne betrachtet, die 2018 gemeinsam einen Gewinn von 2,33 Euro pro Aktie erzielten. Das niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3,3 auf Basis des 2022er-Gewinns ist besonders erwähnenswert.

Die Vision von Stellantis: Eine nachhaltige Mobilitätsrevolution

Stellantis präsentiert sich als ein Zusammenschluss von 14 ikonischen Automarken und zwei Mobilitätsarmen, die weit über den Transport hinausgehen. Die Vision des Dare Forward 2030-Strategieplans treibt Stellantis dazu an, bis 2038 klimaneutral zu sein und gleichzeitig in der Wertschöpfung für alle Interessengruppen unübertroffen zu sein. Dabei setzt das Unternehmen auf Elektrifizierung und Softwareentwicklung, mit modernsten Technologien im Mittelpunkt ihrer Produkte und Dienstleistungen.

Stellantis hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2025 insgesamt 30 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Software zu investieren. Der Fokus liegt nicht nur auf Batterieleistung, sondern auch auf der Entwicklung von Brennstoffzellentechnologie mit Null-Emissionen. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie Automotive Cells Company, LG Energy Solution und Samsung SDI stärkt das globale Elektrifizierungs-Ökosystem von Stellantis. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie BMW, Mercedes-Benz und Waymo unterstreicht das Bestreben von Stellantis, technologisch führend in der Automobilbranche zu sein.

Elektrifizierung, Software und autonomes Fahren

Stellantis setzt auf vier globale BEV-by-Design-Plattformen, um die Elektrifizierung voranzutreiben. Mit einer klaren Strategie für Softwareentwicklung und künstliche Intelligenz will das Unternehmen die Fahrzeugnutzung personalisieren und die Mobilität der Zukunft gestalten. Durch die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und autonomen Fahrfunktionen strebt Stellantis an, die Branche zu revolutionieren und nachhaltige Mobilität weltweit voranzutreiben.

Fazit des Autors

Stellantis präsentiert sich derzeit als attraktive Investitionsmöglichkeit. Mit einer Börsenbewertung von 62,5 Milliarden EUR und einem KGV von lediglich 3,2 stellt das Unternehmen eine finanziell solide Option dar. Die großzügige Dividendenrendite von über 6 Prozent unterstreicht die Attraktivität für Anleger. Die Größe des Konzerns ermöglicht es, teure technologische Entwicklungen effizient auf das gesamte Produktangebot auszuweiten. Im Vergleich zu Volkswagen und Porsche ist die Aktionärsstruktur weniger verkrustet, was Flexibilität und schnelle Entscheidungen begünstigt.

Entscheiden für die kommenden Jahre wird sein, wie sich Stellantis schlägt, wenn die Chinesen massenweise mit ihren E-Autos nach Europa kommen und einen Preiskrieg anzetteln. Die Umsätze in den USA könnten dabei eine gewisse Resistenz gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bieten. Die kluge Positionierung von Stellantis im Klein- und Mittelklasse-Segment stärkt zusätzlich die Wettbewerbsfähigkeit.

Nicht zuletzt stellt die Präsenz von Maserati im Portfolio von Stellantis eine wertvolle Ressource dar. Die Luxusmarke könnte in Zukunft erhebliche Einnahmen generieren und somit einen bedeutenden Beitrag zu den Konzernfinanzen leisten. Im Zweifel würde ein gut gemanagter Börsengang bis zu 10 Milliarden EUR in die Konzern-Kasse spülen.

Insgesamt zeigt die Story von Stellantis, dass das Unternehmen nicht nur den Herausforderungen großer Fusionen gewachsen ist, sondern auch in den Bereichen Elektrifizierung, Softwareentwicklung und autonomes Fahren clever agiert. Mit klaren Visionen und ehrgeizigen Zielen bleibt Stellantis ein Unternehmen, das die Zukunft der Automobilindustrie maßgeblich mitgestalten kann.

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