E.ON

 

Facts E.ON
ISIN DE000ENAG999
Branche Energieversorger
Sitz Essen, Deutschland
Website Investor Relation E.ON
CEO Leonhard Birbaum
Mitarbeiter 71.613
Aktienkurs 10,85 EUR
52 Wochen 7,28 EUR – 11,20 EUR
Dividende 4,8 Prozent
KGV 15,1
Börsenwert 28,43 Milliarden EUR
Stand 19.03.2023

E.ON ist ein führendes europäisches Energieunternehmen, das sich auf den Betrieb und die Modernisierung von Energienetzen sowie die Lieferung von Energiedienstleistungen konzentriert. Gegründet im Jahr 2000 und mit Hauptsitz in Essen, Deutschland, hat E.ON sich zu einem der größten Energieversorger Europas entwickelt. In den letzten Jahren hat das Unternehmen seine Geschäftsstrategie auf den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und dezentrale Energielösungen ausgerichtet, um den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft zu ebnen.

E.ON betreibt sowohl Strom- als auch Gasnetze in verschiedenen europäischen Ländern und bietet Kunden eine breite Palette von Energiedienstleistungen an. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, die Energiewende voranzutreiben, indem es innovative Lösungen und Dienstleistungen anbietet, die den Übergang zu einer dezentralen und kohlenstoffarmen Energieversorgung ermöglichen.

E.ON: Gründung und Meilensteine

Die Gründung von E.ON im Jahr 2000 war ein Meilenstein in der deutschen Energiewirtschaft, da es das erste Unternehmen war, das sich auf die Erzeugung, Verteilung und den Verkauf von Strom und Gas konzentrierte. Die Fusion der beiden Mischkonzerne VEBA und VIAG führte zur Gründung von E.ON mit Hauptsitz in Essen. Hierfür wurden die jeweiligen Tochtergesellschaften PreussenElektra und Bayernwerk ausgegliedert.

Im Jahr 2000 startete E.ON ein Fokussierungs-Programm, das auf den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligungen abzielte. Bis zum Jahr 2005 konnte das Unternehmen mehr als 55 Milliarden Euro durch Verkäufe einnehmen und mehr als 40 Milliarden Euro in Zukäufe investieren. Im Jahr 2002 beschloss der Bundesrat die geordnete Beendigung der Nutzung von Kernenergie in Deutschland. Dies bedeutete auch für E.ON den Beginn einer neuen Ära.

Im Jahr 2003 übernahm E.ON nach zweijährigen Verhandlungen Ruhrgas, den damals größten deutschen Gasversorger mit einem Marktanteil von etwa 60 Prozent. Die Übernahme von Ruhrgas wurde zunächst vom Kartellamt abgelehnt, aber später durch eine Ministererlaubnis ermöglicht. Allerdings musste E.ON einige Zugeständnisse an die klagende Konkurrenz machen: So wurde das Tankstellennetz, bestehend aus Aral und BP, abgetreten und 97,5 % der Anteile an Degussa an die RAG veräußert.

E.ON stellte im Jahr 2003 die neue Strategie „On Top“ vor, die das Ziel verfolgte, zum weltbesten integrierten Strom- und Gasunternehmen zu werden. Der Konzern aus Essen trennt sich von weiteren Beteiligungen (Mobilfunk, Immobiliengeschäft, Wasserversorgung) und erwarb parallel neue Beteiligungen an Energieversorgern in Osteuropa.

Ab 2005 beschäftigte E.ON mehr Mitarbeiter im Ausland als in Deutschland und expandierte international. E.ON unterzeichnete im gleichen Jahr eine Vereinbarung zum Bau von Nordstream 1. Unter dem Namen „One E.ON“ entwickelte das Unternehmen im Jahr 2005 eine gemeinsame Vision und Kultur für den E.ON-Konzern. Alle E.ON-Tochtergesellschaften wurden auf den Namen E.ON umfirmiert.

Nach dem Scheitern des Übernahmeangebots für Endesa entschied sich E.ON im April 2007, das Angebot zurückzuziehen. Stattdessen handelte E.ON mit den Mitbewerbern Acciona und Enel (die später Endesa gemeinsam übernahmen) ein Beteiligungspaket im Wert von 10 Milliarden Euro aus, dass Aktivitäten in Spanien, Italien und Frankreich sowie in Polen und der Türkei umfasst.

E.ON verfolgte von 2007 bis 2010 ein ehrgeiziges Investitionsprogramm von rund 60 Milliarden Euro, das auf die Erschließung neuer Märkte sowie auf den Ausbau der Kraftwerksinfrastruktur und erneuerbarer Energien abzielte. Im Zuge dessen stieg E.ON in das Geschäft mit verflüssigtem Naturgas (LNG) ein und tätigte umfangreiche Investitionen in die LNG-Infrastruktur.

Im Jahr 2010 trennte sich E.ON erneut von Beteiligungen in Milliardenhöhe, darunter Anteilen an der russischen Gazprom, der britischen Central Network und der US-amerikanischen US-Midwest. Im gleichen Jahr stellte E.ON eine neue Strategie für den Konzern vor, die unter dem Motto „Cleaner & Better Energy“ stand. Ziel war es, verstärkt außerhalb Europas zu wachsen und sich auf die Reduktion von CO2-Emissionen zu fokussieren.

Im Jahr 2011 begann E.ON-Kernkraft (ab 2016 umbenannt in PreussenElektra) mit der planmäßigen, schrittweisen Stilllegung und dem Rückbau ihrer Kernkraftwerke. Im Rahmen des angeordneten Moratoriums wurden Isar 1 und Unterweser abgeschaltet. E.ON arbeitete eng mit Gazprom und BASF zusammen und beteiligte sich am Bau der Nord-Stream-Pipeline, die durch die Ostsee verläuft. Die Pipeline wurde im November 2011 offiziell eingeweiht und trug maßgeblich zur Diversifizierung der europäischen Energieversorgung bei.

Im November 2014 kündigte E.ON an, zukünftig auf die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen zu verzichten. Ende des Jahres wurden die konventionellen Energiesparten in die neu gegründete Uniper überführt. E.ON konzentrierte sich fortan auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen. Im Jahr 2016 wurde E.ON umstrukturiert und in zwei separate Unternehmen aufgeteilt: E.ON SE und Uniper. E.ON SE konzentriert sich auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen, während Uniper sich auf die konventionelle Energieerzeugung und den Handel konzentriert.

Im Januar 2018 nahm E.ON ein Übernahmeangebot des finnischen Energiekonzerns Fortum an und trennte sich ganz von Uniper. m März 2018 kündigte E.ON eine Neuordnung des Energiegeschäfts zwischen RWE und E.ON an, die die Übernahme der börsennotierten RWE-Tochtergesellschaft Innogy beinhaltete. Innogy ist in den Bereichen erneuerbare Energien, Netzinfrastruktur und Vertrieb tätig. Durch die Übernahme wird EON sein Portfolio an erneuerbaren Energien erweitern und seine Position als einer der größten Energieversorger der Welt weiter stärken. Im Jahr 2020 wurde innogy vollständig in den E.ON-Konzern integriert.

Im Juli 2021 wurde das Energiepaket „Fit for 55“ veröffentlicht, welches darauf abzielt, die Energieziele der EU mit den neuen klimapolitischen Zielvorgaben der EU für 2030 und 2050 in Einklang zu bringen. E.ON legte zudem ein Investitionsprogramm im Wert von 27 Milliarden Euro (2022-2026) zusammen mit der neuen Strategie „Connecting Everyone to Good Energy“ auf. Im Jahr 2022 wurde im November die neue Tochtergesellschaft E.ON One gegründet, die digitale Energielösungen und bündelt.

E.ON: Investment Case

Der E.ON Konzern ist einer der führenden Betreiber von Energienetzen und Energieinfrastruktur in Europa und bietet innovative Kundenlösungen für rund 50 Millionen Kunden. Das Unternehmen spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Energiewende in Europa und setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die Zukunft unseres Planeten ein.

Wachstumspotenzial in der Energiewende: E.ON hat sich auf die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien ausgerichtet, was ein erhebliches Wachstumspotenzial bietet, da immer mehr Länder ihre Klimaschutzziele verfolgen.

Stabiles und reguliertes Geschäftsmodell: Durch den Fokus auf den Betrieb und die Modernisierung von Energienetzen profitiert E.ON von einem stabilen und regulierten Geschäftsmodell, das langfristig planbare Cashflows und Erträge generiert.

Diversifikation und geografische Präsenz: E.ON ist in verschiedenen europäischen Ländern tätig und diversifiziert sowohl geografisch als auch hinsichtlich der angebotenen Dienstleistungen.

Erfahrung und Marktposition: Als eines der größten Energieunternehmen der Welt verfügt E.ON über umfangreiche Erfahrungen im Energiemarkt und eine starke Marktposition, die es nutzen kann, um sich weiterhin als führender Anbieter von nachhaltigen Energielösungen zu etablieren.

Potenzielle Risiken:  Risiken die bei einer Investition in E.ON zu berücksichtigen sind, umfassen regulatorische Veränderungen, geopolitische Ereignisse, Schwankungen der Energiepreise und mögliche Verzögerungen oder Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten.

Abhängigkeit von einigen Märkten: E.ON ist von einigen großen Märkten wie Deutschland und Großbritannien abhängig, die einen erheblichen Anteil des Umsatzes des Unternehmens ausmachen. Eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in diesen Märkten könnte sich negativ auf die Finanzen von E.ON auswirken.

Konkurrenz: E.ON konkurriert mit anderen großen Energieversorgungsunternehmen wie RWE und EnBW. Eine zunehmende Konkurrenz könnte den Umsatz und die Gewinne des Unternehmens beeinträchtigen.

E.ON: Das Geschäftsjahr 2022

Leo Birnbaum, CEO: „Die vergangenen zwölf Monate waren in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung wie selbst ich sie seit 20 Jahren in der Energiebranche nicht erlebt habe. Engpässe bei Energieimporten, steigende Großhandelspreise, politische Eingriffe – wir wurden mit einer Vielzahl von Situationen konfrontiert, die wir vor der Energiekrise nicht im Entferntesten für möglich gehalten hätten. Dabei standen zwei zentrale Themen für die Gesellschaft immer im Vordergrund: Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie.“

2020 2021 2022
Umsatz in Mrd. 60,944 € 77,358 € 115,660 €
Gewinn in Mrd. 1,017 € 4,691 € 1,831 €
Dividende 0,47 € 0,49 € 0,51 €

E.ON: Die Aktie im Rückspiegel

Zum Jahresende 2022 verzeichnete die E.ON-Aktie einen Rückgang von etwa 23 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Jahres 2021, was unter der Performance des deutschen Aktienindex DAX (-12 Prozent) und des europäischen Branchenindex Euro Stoxx 600 Utilities (-11 Prozent) lag. Am 31. Dezember 2022 schloss die E.ON-Aktie mit einem Kurs von 9,33 € im Vergleich zu einem Kurswert von 12,19 € zum Jahresende 2021. Die Wertentwicklung europäischer und deutscher Aktien wurde im Jahr 2022 maßgeblich von dem Russland-Ukraine-Krieg und der Energiekrise beeinflusst, was sich insbesondere im deutschen Energiesektor bemerkbar machte.

Für das Geschäftsjahr 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 eine Ausschüttung in Höhe von 0,51 € je Aktie vor, im Vergleich zu 0,49 € im Vorjahr. Basierend auf dem Schlusskurs zum 31. Dezember 2022 ergibt sich eine erwartete Dividendenrendite von rund 5 Prozent. Die Ausschüttungsquote, gemessen am bereinigten Konzernüberschuss, beträgt 49 Prozent. Die Dividendenpolitik sieht vor, den Aktionären ein attraktives jährliches Dividendenwachstum von bis zu 5 Prozent zu bieten.

E.ON: Das Fazit des Autors

Insgesamt stellt E.ON ein interessantes Investment dar, das von seinem Wachstumspotenzial in der Energiewende, seinem stabilen und regulierten Geschäftsmodell, sowie seiner Diversifikation und geografischen Präsenz profitieren kann. Anleger, die auf der Suche nach einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Energieunternehmen sind, das sich auf die Förderung der Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien konzentriert, sollten E.ON als Teil ihres Portfolios in Betracht ziehen.

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