Gute Nacht John-Boy

Es war einmal ein kleiner Junge namens Sam Walton, geboren 1918, der auf einer Farm in Oklahoma aufwuchs. Seine Eltern waren einfache Bauern und hatten nicht viel Geld, aber Sam war von Natur aus fleißig und besaß ein besonderes Verkaufstalent. Schon in jungen Jahren half er seinen Eltern dabei, Milch an die Nachbarn zu verkaufen und verdiente sich als Zeitungsausträger ein respektables Einkommen.

Nein, ich spreche nicht von den Waltons, der US-Familienserie mit John-Boy als Hauptfigur, der über sein Leben und das seiner großen Familie Tagebuch führt. Die Serie war ab Mitte der 1970er Jahre im ZDF zu sehen, später im privaten TV und jede Episode endete damit, dass in dem Haus die Lichter ausgehen und ein kurzer Gute-Nacht-Dialog zwischen Familienmitgliedern geführt wird.

Gemeint sind die anderen Waltons, die nicht im Fernsehen zu sehen sind, sondern auf einer Forbs-100-Liste stehen, mit den reichsten Menschen der Welt. Zusammen besitzen die Kinder vom eingangs erwähnten Sam Walton ein ähnlich viel geschätztes Vermögen, wie Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Tesla-Gründer Elon Musk.

Platz 1: Elon Musk, Vermögen 219 Mrd. US$
Platz 2: Jeff Bezos, Vermögen 171 Mrd. US$

Platz 16: Jim Walton, Vermögen 66,2 Mrd. US$
Platz 18: Alice Walton, Vermögen 65,3 Mrd. US$
Platz 19: Rob Walton, Vermögen 65 Mrd. US$
Summe: 196,5 Mrd. US$

Stellt sich die Frage, was machen die Waltons? Sam Walton gründete 1962 den ersten Walmart in Rogers (Arkansas). Mit 10.500 Filialen und einen Umsatz von zuletzt 611 Milliarden US$ ist Walmart der größte Einzelhändler der Welt.

Heute beschäftigt sich der Familien-Clan hauptsächlich mit Vermögensverwaltung und der Kontrolle des Unternehmens. Obwohl sie nicht aktiv in der täglichen Geschäftsführung von Walmart involviert sind, haben sie als größte Anteilseigner immer noch erheblichen Einfluss.

Sam Walton brachte seine zunächst noch bescheidene Supermarkt-Kette 1963 an die Börse. Wäre man mal dabei gewesen: Wer vor 10 Jahren 990 EUR (22 Aktien) in Walmart investiert hätte, würde aktuell 2.860 Euro besitzen. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 11,7 % ohne Berücksichtigung der Dividende.

Im entsprechenden Zeitraum, also von 2013 bis 2022 hat Walmart umgerechnet etwa 390 Euro Dividende ausgeschüttet. Mit allen Dividenden sollten heute etwa 2.890 Euro (vor Steuern auf Dividenden) im Depot liegen, was einer jährlichen Rendite von 12,4 % entspricht.

Der Zinseszins-Effekt

Wer die Dividende jedoch konsequent in neue Walmart-Aktien angelegt hätte, dürfte aktuell ca. 27 Aktien im Wert von 3.510 Euro besitzen und damit auf eine jährliche Rendite von 15,8 % gekommen sein.

Nicht vergessen: Im gleichen Zeitraum gab es für Guthaben auf dem Konto oder Sparbuch praktisch keine Zinsen.

So wird man als Anleger wohlhabend, nicht ganz wie die Waltons, dennoch zur eigenen Zufriedenheit.

Ein Portrait der Aktie und die Meinung des Autors:
Walmart – die Aktie kaufen, halten oder verkaufen?

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