Kali + Salz

K+S ist ein deutsches Bergbauunternehmen, mit Sitz in Kassel, das hauptsächlich Kali- und Salzprodukte fördert. Das Unternehmen wurde 1889 gegründet und ist heute global präsent. K+S ist einer der größten Kali-Produzenten der Welt und liefert mineralische Produkte insbesondere für die Landwirtschaft. Die von K+S hergestellten Produkte und Leistungen sind für die Versorgung der Bevölkerung in den Bereichen Lebensmittelproduktion und Futtermittel unverzichtbar.

Lokal verankert – global aufgestellt

Die stetig steigende Nachfrage bedient K+S aus Produktionsstätten in Europa, Nordamerika sowie Mittel- und Südamerika, darüber hinaus werden Vertriebsstandorte in Afrika und Asien unterhalten. K+S bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Exploration der Rohstoffe bis zur Anwendung der Produkte.

130 Jahre Geschäftserfahrung

Das Geschäft von K+S ist auf vier Segmente ausgerichtet: Landwirtschaft, Industrie, Gemeinden und private Verbraucher.

  • Mit einer großen Auswahl an Düngermittel sowie begleitender Beratung unterstützt K+S die globale Landwirtshaft, um hohe Erträge und beste Qualitäten der Ernteprodukte zu erzielen.
  • Für industrielle Prozesse liefert K+S Kalium-, Magnesium- und Salzprodukte. Die Produkte kommen in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz: Ob als Bestandteil von Kunststoffen, in der Mineralöl- und Textilindustrie oder der Herstellung von Glas – sie sind unverzichtbarer Bestandteil der industriellen Wertschöpfung.
  • Pharmazeutische Salze sind essenzielle Substanzen für die pharmazeutische Industrie. Es sind unverzichtbare Bestandteile in Medikamenten, bei Infusionslösungen und in der Dialyse.
  • Mit Auftausalzen sorgt K+S in Städten und Gemeinden für freies und sicheres Vorankommen. Grundlage dafür ist eine wirksame Mischung aus feinen und groben Salzkristallen.
  • Ob als Gewürz, Tafelsalz oder Konservierungsmittel: Salz ist seit Jahrtausenden ein essenzieller Bestandteil der Ernährung.

Gründung und Meilensteine 

Die Gründung von K+S war eng mit dem Fortschritt in der Düngemittelindustrie verbunden. Ich bin 19. Jahrhundert hatte der deutsche Chemiker Justus von Liebig die Bedeutung von Mineraldüngern für die Landwirtschaft entdeckt, was zu einem Boom der Düngemittelindustrie führte. Einer der Gründungsväter von K+S, Hermann Rinn, sah die Möglichkeit, Kalisalze aus dem Untertagebau zu gewinnen und damit Düngemittel herzustellen.

  • 1889: Gründung der K+S Aktiengesellschaft durch Fritz Merck und Friedrich Knapp in Kassel, Deutschland.
  • 1911: Eröffnung der ersten Kaliwerke in Unterbreizbach.
  • 1961: Börsengang der K+S Aktiengesellschaft.
  • 1991: Übernahme der Salzwerke Grasleben GmbH, damit wird K+S zum größten Kali- und Steinsalzproduzenten in Europa.
  • 2005: Eröffnung des ersten großen Kali- und Steinsalzwerks in Kanada.
  • 2015: Eröffnung des weltweit größten Kali- und Steinsalzwerks in Bethune, Saskatchewan, Kanada.
  • 2017: Übernahme der Morton Salt Company, einem führenden Salzproduzenten in Nordamerika.
  • 2008: Gründung der Tochtergesellschaft K+S Potash Canada GP und damit Eintritt in den Potash-Markt.
  • 2020: Einführung einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Geschäftsjahr 2021

K+S hat im abgelaufenen Geschäftsjahr an allen Kali- und Salzstandorten eine hohe Produktionsleistung erreicht. Dazu beigetragen hat auch eine sehr positive Marktentwicklung im Jahresverlauf.

Im Kundensegment Landwirtschaft stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 um 34 % auf 2,3 Mrd. € (2021: 1,7 Mrd. €) an. Dies lag hauptsächlich an signifikant gestiegenen Durchschnittspreisen (+28 %) sowie an der um rund 300.000 t auf 7,62 Mio. t gesteigerten Absatzmenge.

Das Kundensegment Industrie+ weist mit 941 Mio. € einen um 29 % höheren Umsatz im Jahr 2021 (2020: 731 Mio. €) aus. Insbesondere die starke Nachfrage im Auftausalzgeschäft und der Chemieindustrie sowie höhere Preise bei Industriekali waren für die positive Entwicklung verantwortlich.

Die Aktie 2022 

Die Aktie startet mit 15 Euro in das Jahr 2022 und erreicht Mitte Februar die 20-Euro-Marke. Anschlie0end treibt der Ukrainekrieg die Preise für Düngermittel in die Höhe und die Analysten überschlagen sich mit positiven Gewinnerwartungen für K+S: Das hängt vor allem damit zusammen, dass Russland der weltgrößte Exporteur von Düngemittel ist. Doch weil der russische Handel mit vielen Staaten seit Kriegsausbruch deutlich eingeschränkt ist, profitieren Lieferanten aus anderen Ländern.

Mitte April notierte die Aktie von K+S über 35 Euro. Bis zum Juli viel der Aktienkurs jedoch so schnell auf 20 Euro zurück, wie er zuvor angestiegen war. Im August und Oktober wird noch einmal ein Kurs um die 24 Euro erreicht. Zum Jahresende 2022 liegt der Preis für eine Aktie um 19 Euro und die Marktkapitalisierung beträgt 3,67 Milliarden Euro. Das Unternehmen prognostiziert für 2022 einen bereinigten Gewinn zwischen 2,3 und 2,6 Milliarden Euro.

Dividendenpolitik

K+S hat eine neue Dividendenpolitik eingeführt, die auf eine Untergrenze von mindestens 0,15 EUR je Aktie und Jahr zuzüglich einer Prämie auf Basis der Jahresperformance liegt. Dies soll K+S in Zukunft zu einem zuverlässigen Dividendenunternehmen machen. Die Dividende für 2021 beträgt 0,20 EUR je Aktie.

Fazit des Autors

Als Kind des Ruhrgebietes mag ich Unternehmen die sich unter Tage graben, um Bodenschätze zu fördern. K+S ist bilanztechnisch nicht schlecht aufgestellt und verdient gerade richtig Geld. Die erwarteten Geschäftszahlen für 2022 sind glänzend, und wohl die besten der Unternehmensgeschichte. Aber machen wir uns nichts vor, K+S ist ein notorisch volatiles Unternehmen, mit langen Perioden schwacher Geschäftszahlen.

Dennoch kann es sich für Anleger lohnen, an schwachen Börsentagen, einige Papiere ins Depot zu holen. Der global langfristige Trend, Bevölkerungswachstum und Nahrungsmittelbedarf, sprechen für Kali + Salz. Der partielle Ausfall von Russland und Belarus als Düngermittellieferanten für den Westen ist ebenfalls ein Argument.

Neben den bereits bestehenden Vermögenswerten besitzt das Unternehmen Abbaurechte für über 1 Mrd. t noch vorhandenes Kali in Deutschland sowie 1,5 Mrd. Tonnen Rohsalz. Die Ressourcen in Nordamerika sind ebenso massiv. Alles in allem verdient K+S eine höhere Börsenbewertung.

Factsheet K+S
ISIN DE000KSAG888
Branche Bergbau
Sitz Kassel/Deutschland
Website Investor Relations K+S
CEO Dr. Burkhard Lohr
Mitarbeiter 11.700
Umsatz 2019 4.070 Mio. EUR
Umsatz 2020 3.698 Mio. EUR
Umsatz 2021 3.213 Mio. EUR
Umsatz 2022 x
Gewinn 2019 77,8 Mio. EUR
Verlust 2020 -1.802 Mio. EUR
Gewinn 2021 2.221 Mio. EUR
Gewinn 2022 x
Dividende 2019 0,04 EUR
Dividende 2020 0,00 EUR
Dividende 2021 0,20 EUR
Dividende 2022 x
Aktienkurs 19,33 EUR
52 Wochen 15,01 EUR – 36,45 EUR
Börsenwert 3,67 Milliarden EUR
Stand 03.01.2023

Hauptversammlung 2023

Auf der Hauptversammlung fordert die Deutsche Balaton eine erhöhte Auszahlung an die Aktionäre. Ihr Vorschlag sieht vor, dass die Aktionäre eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis von vier zu eins beschließen. Gleichzeitig wird den Aktionären ein Aktienrückkauf im gleichen Verhältnis angeboten: Wenn jemand vier Aktien besitzt, kann er einen Anteil an die Gesellschaft verkaufen. Durch diesen Vorschlag würden mindestens eine Milliarde Euro an die Aktionäre fließen.

Das Management hat sich gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich nicht eine größere Anzahl von Aktionären für diese kreative Maßnahme begeistern könnten. Viele Aktionäre haben nicht vergessen, als das Managament 2015 das Angebot von Wettbewerber Potash in Höhe von 41 Euro abgelehnt hat. Ein Kurs, den das Papier seitdem nicht mehr erreicht hat.

 

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