Kasachstan und die Wirtschaft

Wer erinnert sich an den Film „Borat“ von Sacha Baron Cohen? In diesen Tagen erschien die DVD zum Film auf den Markt. Der Kinofilm (geschmacklos, politisch unkorrekt, intelligent und saukomisch) machte so einige Schlagzeilen u.a. die recht negative Darstellung der Kasachen. Deshalb hier ein paar wirtschaftliche Facts über das (vielen Leuten) unbekannte Kasachstan.

Der Reichtum Kasachstan

Kasachstan ist dessen ungeachtet das wirtschaftliche Boomland in Zentralasien. Geographisch gelegen auf der Grenze zwischen Europa und Asien, profitiert das Land erheblich von dem Energiehunger Chinas und dem Bedürfnis der europäischen Staaten nach Energiesicherheit.

Kasachstan könnte in den nächsten Jahren zu einem der wichtigsten Ölexporteure weltweit werden. Bereits heute liegt Kasachstan mit seinen rund 15 Millionen Einwohnern auf Platz 14 der weltweit größten Öl Exporteure. Bei den nachgewiesenen Ölvorkommen steht Kasachstan auf einer Stufe mit Katar, bei Gasreserven liegt das Land gleichauf mit Staaten wie Kuwait und Kanada. Ähnlich wie Norwegen, wird das Geld nicht in den Konsum gespeist, sondern gezielt für Investitionen und Bildung in einen Zukunftsfonds eingezahlt.

Neben Erdöl und Erdgas aus der Region am Kaspischen Meer, gilt Kasachstan auch bei zahlreichen anderen Rohstoffen als eines der reichsten Länder überhaupt. So gehört Kasachstan bei der Produktion von Kupfer zu den Top 10 weltweit. Eine besondere Stellung nimmt das Land bei dem sensiblen Rohstoff Uran ein. So wird geschätzt, dass das Land bis 2010 zum weltweit größten Förderer des begehrten Metalls aufsteigt. Neben den Lagerstätten für wichtige Rohstoffe wie Uran und Öl ist es auch die wachsende Bedeutung als Finanzzentrum für die Region, dass das Land weiter an Bedeutung gewinnen lässt.

Nachdem das Land Kasachstan am 16. Dezember 1991 als letztes der zentralasiatischen Republiken seine Unabhängigkeit ausrief, geriet das Land bis Mitte der 1990er Jahre in eine schwere Wirtschaftskrise. Losgelöst von russischen Subventionen und dem sowjetischen Binnenmarkt musste sich das Land unter erheblichen Druck der freien Marktwirtschaft stellen. Seit Mitte der 90er Jahre jedoch wächst die Wirtschaftsleistung des Landes wieder stark an. Der Aufschwung in China und die erheblichen Rohstofffunde führten in den vergangen zehn Jahren zu beeindruckenden ökonomischen Kennzahlen.

Kein Land in Asien ist 2006 schneller gewachsen als Kasachstan: 12,3 Prozent im dritten Quartal. Das rapide Wirtschaftswachstum im Land sowie eine Aufwertung der heimischen Währung haben das Bruttoinlandsprodukt innerhalb von 4 Jahren verdoppelt. Gleichzeitig haben sich die Arbeitslosenzahlen seit Anfang 2000 um 70 Prozent reduziert.

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