Kering

Der Triumph des Luxus und wie Kering den Markt beherrscht

Dass sich mit Luxus Geld verdienen lässt, ist kein Geheimnis. Schon immer übten luxuriöse Produkte eine gewisse Faszination aus. Doch in einer Welt, die von Social Media und Selbstinszenierung geprägt ist, gewinnt dieser Trend immer mehr an Bedeutung. Denn heutzutage zeigt man gerne, was man hat. In diesem Zusammenhang nimmt der globale Luxuskonzern Kering eine herausragende Stellung ein. Mit seinen ikonischen Mode-, Lederwaren- und Schmuckhäusern hat sich das Unternehmen als einer der führenden Akteure in der Luxusbranche etabliert.

1963 gegründet und mit Hauptsitz in Paris, Frankreich, bietet Kering eine breite Palette von Luxusgütern an. Von Schuhen über Bekleidung bis hin zu Taschen und Accessoires – die Vielfalt ist beeindruckend. Gucci, Yves Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga, Alexander McQueen und Brioni sind nur einige der renommierten Luxusmarken, die unter dem Dach von Kering agieren.

Story und Meilensteine

Die Erfolgsgeschichte von Kering ist geprägt von stetiger Weiterentwicklung und kühner Kreativität. Im Jahr 1999 vollzog das Unternehmen einen entscheidenden Schritt und fokussierte sich ausschließlich auf den Luxusmarkt. Diese strategische Entscheidung trug dazu bei, dass Kering auch heute noch kontinuierlich wächst. Das Know-how und die Inspiration der einzelnen Markenhäuser spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie haben im Laufe von mehr als zwei Jahrhunderten einzigartige und authentische Welten geschaffen, die Kering zu dem machen, was es heute ist.

François Pinault, der Gründer des Unternehmens, begann einst mit einem Holzhandelsunternehmen. Doch seine Ambitionen reichten weiter, und so diversifizierte er in den spezialisierten Einzelhandel. In den späten 1990er Jahren erfolgte schließlich der Schwenk hin zur Luxusindustrie. Dieser Strategiewechsel wurde 1999 mit dem Kauf eines Anteils von 42 % an der Gucci Group eingeleitet. Die Transformation von PPR zu Kering im Jahr 2013 war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur heutigen Identität des Konzerns.

Neben den Luxusmodehäusern hat Kering auch in andere Bereiche expandiert. Im Jahr 2015 gründete das Unternehmen das High-End-Brillenunternehmen Kering Eyewear. Hier werden Brillenkollektionen für eine Vielzahl von Luxusmarken wie Gucci, Cartier, Saint Laurent und Balenciaga entworfen, entwickelt und vertrieben.

Auch die Unternehmenszentrale von Kering spiegelt den Anspruch an Luxus wider. Der im Jahr 2016 neu eröffnete Hauptsitz in Paris befindet sich im historischen Laennec-Krankenhaus in der Rue de Sèvres 40. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde dieser Ort zu einem einzigartigen und harmonischen Arbeitsumfeld umgestaltet, das Kreativität fördert und Vergangenheit und Gegenwart respektvoll vereint.

Das Geschäftsjahr 2022

Mit weltweit 528 direkt betriebene Filialen in mehr als 100 Ländern ist Kering eine globale Größe. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 47.000 Mitarbeiter weltweit. Die Zahlen sprechen für sich: Im letzten Geschäftsjahr konnte Kering einen Umsatz von 20,35 Milliarden EUR verzeichnen, ein beeindruckendes Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA stieg um 12 % auf 7,25 Milliarden EUR, und das Ergebnis je Aktie erreichte 29,34 EUR, ebenfalls ein Plus von 15 %. Angesichts dieser positiven Entwicklung hat Kering die Dividende um 17 % angehoben, von 12 auf 14 EUR je Aktie.

Consumer Hourglass Theory

Diese Erfolgsgeschichte wirft jedoch auch ein Schlaglicht auf eine bedenkliche Entwicklung. Die weltweite Aushöhlung der Mittelschicht und die sogenannte „Consumer Hourglass Theory“ haben dazu geführt, dass das mittelpreisige Segment in vielen Produktkategorien erodiert. Es gibt eine deutliche Spaltung zwischen billigen Massenprodukten und teuren Luxusgütern, während das Angebot dazwischen strauchelt. Im Modebereich beobachten wir diese Entwicklung seit Jahren: Anbieter von fragwürdiger Billigware wie Primark erobern einen Markt, während Luxusmarken regelrecht gestürmt werden.

Fazit des Autors

Kering hat sich erfolgreich als Luxuskonzern etabliert und profitiert von der zunehmenden Nachfrage nach Luxusgütern in einer von Selbstinszenierung geprägten Gesellschaft. Mit seinen renommierten Marken und der Fähigkeit, kühne und authentische Welten zu schaffen, bleibt Kering ein Vorreiter in der Luxusbranche. Gleichzeitig verdeutlicht der Erfolg von Kering auch die wachsende Kluft zwischen billig und teuer in der Konsumlandschaft.

Ob wir diese Entwicklung gutheißen oder nicht, liegt in unserer individuellen Bewertung. Doch eines steht fest: Kering hat bewiesen, dass Luxus nach wie vor eine starke Anziehungskraft hat und ein profitabler Wirtschaftszweig sein kann. Die Frage bleibt, wie sich die Luxusbranche in einer sich stetig verändernden Welt weiterentwickeln wird – eine Frage, die wir mit Spannung verfolgen können.

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