MoneyUpdate: Amazon

Amazon im Abwärtstrend

(14.01.2022) Noch vor acht Wochen kostete eine Aktie von Amazon 3.256 Euro. Aktuell sind es nur noch 2.813 Euro und das sind deutliche 13,6 % im Minus. Vorerst befindet sich die Aktie in einem klaren Abwärtstrend und der Weg ist noch nicht am Ende. Dabei sollten wir eines nicht vergessen: Der Aktienkurs von Amazon hat sich seit 2018 mehr als verdreifacht.

Am 03.12.2021 habe ich Amazon für 2.983 Euro abgegeben, es gab keinen konkreten Grund, außer dass ich ganz allgemein Liquidität in einem eher wackeligen Umfeld schaffen wollte.

Als geduldiger Anleger halte ich mich im Moment zurück: Würde aber nach einer weiteren Korrektur bei 2.400 bis 2.500 Euro und abhängig von der allgemeinen Stimmung am Markt erneut zuschlagen.


Amazon Pay

2020 verarbeitet Amazon ein Warenvolumen von 475 Milliarden US-Dollar und der E-Commerce-Gigant aus Seattle erhielt durchschnittlich 1,6 Mio. Bestellungen am Tag. Amazon verarbeitet also ziemlich viele Zahlungen und daher ist die Gründung einer Fintech-Abteilung naheliegend.

Amazon ist bekannt dafür, seine Kunden und deren Brieftasche zu erfassen, bevor der einzelne Kunde überhaupt die Checkout-Seite erreicht. Amazon erfasst viele Daten und verwendet sie, um seine Kunden besser zu verstehen und um Abläufe zu optimieren. Amazon Pay dürfte es Amazon ermöglichen, die Fülle an Daten zu nutzen, um weitere Finanzdienstleistungen anzubieten.

Amazon hat die Zusammenarbeit mit Visa in Europa aufgekündigt, nachdem das Kreditkartenunternehmen die Transaktionsgebühren kräftig angehoben hat. Diese Kluft mit Visa hat die Türen zu neuen Fintech-Lösungen geöffnet: In Zukunft wird Amazon seine Abhängigkeit von den Kartennetzwerken durch die Integration mit Fintech-Plattformen, sei es Venmo, Affirm oder andere Blockchain-Anwendungen, reduzieren.

RISIKEN

Amazon hat einen Marktanteil von 41 % am E-Commerce-Markt in den USA. Da Amazon in Fintech und digitalen Geldbörsen expandieren möchte, wird es mit regulatorischen Herausforderungen konfrontiert sein. Die gewaltigen Datenmengen, die Amazon heute erfasst, in Kombination mit Finanzprodukten, würden die monopolistischen Kräfte von Amazon verstärken. Die Regierung könnte dem Einhalt gebieten.

FAZIT

Amazon ist unübertroffen, wenn es darum geht, seine Kunden zu verstehen. Aktuell revolutionieren zahlreiche Fintech-Start-Ups die finanziellen Möglichkeiten der Konsumenten und Unternehmen. Zahlungen durchführen, Geld verleihen oder Geld aufnehmen, Geld investieren – alles das wird neu gedacht, wesentlich vereinfacht und durchaus preisgünstiger. Kein Wunder, das Amazon seine Zahlungsoptionen grundlegend erneuern möchte.

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