MoneyUpdate im Januar 2022

Microsoft will Activision Blizzard übernehmen

(22.01.2022) Das größte Softwareunternehmen der Welt investiert massiv in die Gaming-Industrie und hat den Kauf von Activison Blizzard für knapp 69 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der Deal wäre die mit Abstand größte Akquisition von Microsoft aller Zeiten und die größte Übernahme in der Tech-Branche. Activision Blizzard ist der Publisher von \“Call of Duty\“ mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 63,3 Milliarden US-Dollar.

Sofern die Regulierungsbehörden keine Einwände erheben, könnte Microsoft zum drittgrößten Gaming-Unternehmen (nach Umsatz) der Welt aufsteigen (hinter Tencent und Sony). Neben den heimischen Behörden werden auch Europa und China ein Wort mitzureden haben. Die Aktie von Activision Blizzard ist zuletzt aus internen Gründen deutlich unter Druck geraten und so ergriff Microsoft die Chance.

Einstieg bei Unilever?

(22.01.2022) Nach dem gescheiterten Versuch von Unilever, das Consumer-Healthcare-Geschäft von GlaxoSmithKline zu kaufen, scheint der aktivistische Hedgefonds Trian Partners Anteile von Unilever einzusammeln. Der Hedgefonds hat reichlich Erfahrung mit Unternehmen der Konsumgüterindustrie – das Belegen die ehemaligen Beteiligungen an Procter & Gamble sowie Mondelez.

Anleger dürften von einem aktivistischen Investor, der das Dickschiff Unilever auf einen neuen Kurs bringt, langfristig profitieren. Überhaupt gilt Unilever als Basisinvestment im Konsumgütergeschäft.

Block jetzt kaufen?

(21.01.2022) Aktuell wird der Aktienkurs von Block (ehemals Square) gnadenlos in den Boden gestampft. Lag der Kurs vor drei Monaten bei 210 Euro, notiert das Papier aktuell nur noch bei 104 Euro. Ein Kursverlust von mehr über 50 Prozent.

Das Geschäftsmodell, vor allem aber die Wachstumsraten von Block sind überzeugend. Im angelaufenen Geschäftsjahr erzielt Block einen Umsatz von 16,74 Milliarden US-Dollar, ein Umsatzwachstum von 76 % im Vergleich zum Vorjahr.

Wer sich in Block engagieren möchte, sollte auf jeden Fall mit verstärkten Kursschwankungen rechnen.

Coinbase ein Kauf?

(21.01.2022) Coinbase ist eines der beliebtesten Krypto-Aktien. Noch im Herbst vergangenen Jahres notiert der Aktienkurs um 350 US$, aktuell hat der Wert um 45 Prozent auf fast 190 US$ korrigiert. Der Markt hat Coinbase mit dem sinkenden Bitcoin in Haftung genommen. Steigt der Bitcoin, steigt auch Coinbase und umgekehrt.

Tatsächlich ist Coinbase ein Marktplatz für den Bitcoin, verdient also Geld, vollkommen egal ob der Bitcoin nun steigt oder fällt. Der Marktplatz profitiert von Transaktionsgebühren: umso mehr, wenn die Krypto-Kurse stark schwanken. Darüber hinaus bietet Coinbase Ethereum und andere Kryptowährungen zum Tausch an.

Pick-and-Shovel-Ansatz

Unter der Annahme, das Krypto nicht mehr verschwinden wird, steht das Geschäftsmodell von Coinbase auf soliden Füßen. Auch wenn das Börsengeschäft hart umkämpft ist, Coinbase überzeugt als First-Mover, mit einem guten Ruf und innovativer Technologie. Darüber hinaus entwickelt sich Coinbase konsequent weiter, von der Tauschbörse hin zum „One-Stop-Shop“ für alles, was mit Krypto zu tun hat.

Der CEO selbst erklärt, Coinbase zum „Amazon“ in Sachen Krypto machen zu wollen. Das ganze Bankgeschäft soll mit Krypto abgebildet werden, von der Geldbörse, über Kreditkarte bis hin zu Darlehen und Vermögensverwaltung.

Vielleicht ist Coinbase aus diesem Grund einer der großen Positionen von Cathie Woods, der Chefin von Ark Invest. Coinbase birgt den Pick-and-Shovel-Ansatz für Krypto-Investoren.

Hello Fresh – auf dem Boden der Tatsachen

(14.01.2022) Für den Anbieter von Essensboxen war die Coronapandemie, auch wenn das makaber klingen mag, ein Glücksfall. In der Krise konnte das Unternehmen seine Leistungsfähigkeit und Sinnhaftigkeit des Geschäftsmodells unter Beweis stellen. Lockdowns und Home-Office spielten HelloFresh in die Karten.

Nun ist der Trend allerdings ausgereizt: Seit Ende November hat sich der Kurs nahezu halbiert (gut 40 % Minus), von 95 Euro auf aktuell 56 Euro. Das ist für Anleger, die im November zugeschlagen haben und nach wir vor investiert sind, ausgesprochen bitter.

Als Anleger bin ich kein Fan von HelloFresh, der Hype um Lebensmittel und Rezeptkarte aus der Box, ist mir zu wenig nachhaltig. Kann man mal machen, eine bleibende Faszination erschließt sich mir nicht.   

Wachstum hin oder her: Nach wie vor finde ich ein Marktkapitalisierung von 9,93 Milliarden Euro für „wenig“ angemessen. Eine EBIT-Marge zwischen 11 und 12 Prozent erreichen auch andere Unternehmen, die deutlich günstiger bewertet sind.

Um im Bild vom „guten Geschmack“ zu bleiben: Der Sender RTL wird mit 7,35 Milliarden Euro bewertet, weist eine EBIT-Marge von 15% aus und bezahlt zuletzt – bitte anschnallen – gut 6 Prozent Dividende.

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