Pfizer gehört mit eine Umsatz von 41,9 Milliarden US-Dollar (2020) zu den größten Pharma-Unternehmen der Welt. Seit 170 Jahren entwickelt und produziert Pfizer Arzneimittel, aktuell mit 78.500 Mitarbeitern. Gut ein Viertel des Umsatzes investiert Pfizer in Forschung & Entwicklung (9,4 Mrd. US$).
Karl Pfizer setzte seine Hoffnung auf die Neue Welt: 1848 begab sich der 24-jährige Feinchemiker aus Ludwigsburg gemeinsam mit seinem Cousin Karl Erhart auf die sechswöchige Reise über den Atlantik, um sich in den Vereinigten Staaten mit einem Feinchemie-Unternehmen selbstständig zu machen. Auf einem Fabrikgelände in Brooklyn bezogen die beiden Schwaben ein schlichtes Backsteinhaus, in dem Büro, Labor, Fabrik und Lager untergebracht waren. Schwerpunkte des Geschäfts waren Rohchemikalien für die pharmazeutische und für die Lebensmittelindustrie.
Der erste Verkaufsschlager des jungen Unternehmens ließ nicht lange auf sich warten: Das Medikament Santonin half gegen Wurmbefall, an dem zahlreiche Amerikaner in ihren überfüllten, nicht sehr hygienischen Quartieren litten. Bisher gab es nur Mittel, die sehr bitter schmeckten. Nicht so Santonin: Ihr bitterer Kern steckte in einer süßen Hülle, die Karl Pfizers Cousin Karl Erhart, der Konditormeister war, entwickelt hatte.
Um 1880 begann Pfizer mit der Herstellung von Zitronensäure, die ein wichtiges Grundelement für die Erzeugung vieler chemischer Produkte und Basisgeschmacksstoff für Nahrungsmittel wie Limonaden war. Knapp vierzig Jahre später entwickelte Pfizer die Fermentationstechnik, durch die die Massenherstellung von Zitronensäure möglich wurde. Mit dem Erfolg von zitronensäurehaltigen Limonaden wie Coca-Cola, Dr. Pepper und Pepsi-Cola stieg auch die Nachfrage nach Pfizers Produkt rasant an. 1923 war „Charles Pfizer & Co“ mitsamt seinen Filialen in ganz Amerika der weltgrößte Zitronensäure-, später sogar Vitaminpräparate-Produzent.
In den 1930er-Jahren wurde Pfizer zum Spitzenreiter in der Fermentationstechnik. Größter Erfolg der damaligen Pfizer-Forschung war 1941 die großtechnische Fermentierung des Penicillins, das seit seiner Entdeckung durch den englischen Arzt Alexander Fleming dreizehn Jahre zuvor nur in winzigen Mengen herzustellen war. Pfizers Antibiotikum war 200-mal ergiebiger als das herkömmliche Penicillin. Bereits gegen Ende des Zweiten Weltkriegs konnten damit jährlich sieben Millionen Patienten behandelt werden. Pfizer wurde auch hier zum weltweit größten Hersteller.
1950 wagte das Unternehmen den Schritt zum pharmazeutischen Direktanbieter und brachte mit Terramycin ein völlig neues Breitbandantibiotikum auf den Markt. Es expandierte in den 1950er-Jahren, erste Auslandsniederlassungen wurden gegründet und die Tiermedizin ins Produkt-Portfolio aufgenommen. 1958 eröffnet Pfizer seine Deutschlandzentrale in Karlsruhe. Forschung und Entwicklung erhielten einen immer höheren Stellenwert und brachten Pfizer eine Reihe innovativer Arzneimittel.
Im Jahre 1998 bracht Pfizer eine blaue Wunderpille auf den Markt. Die ovale Potenzpille Viagra versprach der Männerwelt dauerhafte Abhilfe bei Erektionsstörungen. Die berühmte Pille sichert Pfizer endgültig den Platz als Weltmarktführer der Pharmaindustrie.
Investment Case
Das Geschäftsjahr 2022
Die Aktie im Rückspiegel
Das Fazit des Autors
Factsheet | Pfizer |
ISIN | US7170811035 |
Branche | Pharmaindustrie |
Sitz | New York City, USA |
Website | Investor Relations Pfizer |
CEO | Albert Bourla |
Mitarbeiter | 79.000 |
Geschäftsjahr | per 31. Dezember |
Umsatz 2018 | 53,647 Milliarden US$ |
Umsatz 2019 | 41,172 Milliarden US$ |
Umsatz 2020 | 41,908 Milliarden US$ |
Umsatz 2021 | 81,288 Milliarden US$ |
Umsatz 2022 | 100,3 Milliarden US$ |
Gewinn 2018 | 11,153 Milliarden US$ |
Gewinn 2019 | 16,273 Milliarden US$ |
Gewinn 2020 | 9,616 Milliarden US$ |
Gewinn 2021 | 21,978 Milliarden US$ |
Gewinn 2022 | |
Aktienkurs | 43,34 US$ |
52 Wochen | 41,45 US$ – 56,32 US$ |
Dividende | 3,78 Prozent |
KGV | 7,92 |
Börsenwert | 243,28 Milliarden US$ |
Stand | 10.02.2023 |