Vale

Vale ist ein weltweit führendes integriertes Bergbauunternehmen mit Sitz in Rio de Janeiro. Mit einer starken Präsenz in über 30 Ländern und rund 125.000 Mitarbeitern ist das brasilianische Unternehmen ein global bedeutender Produzent, insbesondere von Eisenerz und Nickel.

Der Bergbau ist näher als man denkt

Der Bergbau ist eine Branche, die uns näher ist, als wir oft denken. Erz, das aus Minen auf der ganzen Welt gewonnen wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Produkten, die unseren Alltag prägen: Häusern und Infrastruktur, Autos und Maschinen, medizinischen Geräte und neuesten Technologie. Erz ist in allen Lösungen und Produkten gegenwärtig.

Die größte Eisenerzmine der Welt

Eines der wichtigsten Materialien für die Herstellung von Stahl ist Eisenerz, das in der Natur in Form von Gesteinen zusammen mit anderen Elementen vorkommt. Durch eine komplexe Kette von industriellen Prozessen und mit Hilfe von Hochtechnologie wird das Eisenerz verarbeitet und schließlich an die Stahlindustrie verkauft.

Im Bundesstaat Para im Nordosten Brasiliens, umgeben von einer atemberaubenden Landschaft aus üppigem Urwald, ist die Carajás-Mine ein erstaunliches Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Bergbauindustrie. Die Carajás-Mine ist als die größte Eisenerzmine der Welt bekannt und wird durch den Tagebau betrieben.

Mit einer geschätzten Reserve von mehr als 7 Milliarden Tonnen Eisenerz und anderen wertvollen Metallen hat die Mine einen unschätzbaren Wert für die globale Rohstoffwirtschaft. Doch das ist noch nicht alles: Das in der Carajás-Mine geförderte Eisenerz ist bekannt für seinen beeindruckenden Eisengehalt von 67 %, was es zur besten Qualität seiner Art auf der Welt macht.

Vale: Gründung und Meilensteine

Ursprünglich wurde Vale 1942 als staatseigener Betrieb Companhia Vale do Rio Doce (CVRD) in der Stadt Itabira, Brasilien, gegründet. Die Aufgabe des Unternehmens bestand darin, den Transport von Eisenerz aus den Minen des Rio Doce-Tals zu steuern. 1997 wurde das Unternehmen privatisiert und ging an die Börse, um sein Wachstum und seine Expansion weiter voranzutreiben. Seitdem hat Vale sich zu einem globalen Marktführer in der Rohstoffindustrie entwickelt und ist ein wichtiger Akteur in der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Wohlstand Brasiliens geworden.

Vale. Die Carajás-Mine

Die Erzvorkommen wurden 1967 zufällig entdeckt, als ein Hubschrauber mit Landvermessern einer brasilianischen Tochtergesellschaft von US Steel auf einen kargen Hügel landen mussten, um aufzutanken. Die Fachleute erkannten schnell Eisenerz auf der Oberfläche des Hügels. US Steel wollte die Eisenlagerstätte ursprünglich allein erschließen. Die brasilianische Regierung war allerdings nicht bereit, die Kontrolle an ein ausländisches Unternehmen abzugeben.

1970 entschied die brasilianische Regierung die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens, das zu 51 % im Besitz von Vale und zu 49 % im Besitz von US Steel. US Steel zog sich 1977 aus dem Joint Venture zurück und verkaufte die Anteile an Vale.

Vale: Engagement in Kanada

Nach einem Übernahmeangebot im Wert von 19,4 Milliarden US-Dollar übernimmt Vale 2006 die kanadische International Nickel Company. Seitdem verfügt der Bergbaukonzern über eine umfangreiche Infrastruktur für die Produktion und Veredelung von Nickel und Kipfer.

Nickel gilt als vielseitig: Hart aber auch formbar, ist es korrosionsbeständig und behält seine Eigenschaften auch bei extremen Temperaturen. Das gewonnene Erz enthält mehr als nur Nickel, durch Verarbeitung gewinnt man auch Kobalt, Kupfer und Edelmetalle.

Kupfer ist ein außerordentlich wichtiger Rohstoff für die moderne Industrie. Aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften wie Flexibilität, hohe thermischer und elektrische Leitfähigkeit, Beständigkeit gegen Korrosion und hohe Temperaturen, wird Kupfer in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Es findet Verwendung bei der Erzeugung und Übertragung von Energie, in der Verkabelung von Gebäuden und in Fahrzeugen und elektronischen Geräten. Kupfer ein recycelbares Material und hat eine hohe Lebensdauer.

Vale: Ein globaler Marktführer in der Manganproduktion

Mangan ist das am vierthäufigsten verwendete Metall auf der Welt und unerlässlich für die Herstellung von Stahl und Ferrolegierungen, einer Kombination aus Eisen und einem oder mehreren chemischen Elementen wie Mangan selbst. Vale ist einer der Hauptproduzenten von Mangan auf der Welt und trägt damit maßgeblich zur globalen Rohstoffversorgung bei. Brasilien ist ein wichtiger Standort für den Manganabbau und verfügt über etwa 10% der weltweiten Manganreserven. Nur die Länder Ukraine (24 %), Südafrika (22 %) und Australien (16 %) haben einen höheren Anteil an den weltweiten Manganreserven. Die brasilianischen Minen Azul in Pará und Urucum in Mato Grosso do Sul zeichnen sich durch hochgradiges Erz aus, das mindestens 40% Mangan enthält.

Vale: Kritik und Umweltschutz

Vale wurde jahrelang mit Umweltverschmutzung und Verletzung der Menschenrechte in Verbindung gebracht. Der Abbau von Rohstoffen hinterlässt so oder so tiefe Narben im Amazonaswald. Für den Bau eines Staudamms (Belo-Monte-Wasserkraftwerk) wurden 40.000 Menschen umgesiedelt und große bewaldete Gebiete überflutet.

Vale erregte in den letzten Jahren durch zwei schwere Unfälle in Brasilien Aufmerksamkeit. Im November 2015 brach in der Mine Fundão in Mariana ein Damm: Millionen Kubikmeter von Abraum und Schlamm wurden in die umliegenden Flüsse und Gemeinden gespült, dabei kamen 19 Menschen ums Leben. Vale wurde zu Entschädigungszahlungen in Höhe von 6,2 Milliarden US-Dollar verpflichtet.

Im Januar 2019 brach im Bundesstaat Minas Gerais erneut ein Absetzbecken. Die sich daraus entwickelnde Schlammlawine zerstörte weite Teile der Kleinstadt Brumadinho, bei dem Unglück starben 270 Menschen. Vale leistete erneut erhebliche Entschädigungszahlungen in Höhe von 8,1 Milliarden US-Dollar.

Im Geschäftsbericht ist zu lesen, Vale schützt 8.500 qm Naturfläche, rund das 6-fache der Gesamtfläche aller Betriebseinheiten. Außerdem produziert Vale 54 % seines eigenen Energieverbrauchs.

Vale: Geschäftsjahr 2021

Im Geschäftsjahr 2021 setzte Vale 293,52 Milliarden BRL um (57,13 Mrd. US$) und steigerte damit den Umsatz um satte 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn explodierte um mehr als das Vierfache auf über 23 Mrd. US$, nach 5,2 Mrd. US$ im Vorjahr.

Die Produktion von Eisenerzfeinerzen stieg 2021 um 5,1 % auf 315,6 MT. Auch die Produktion von Eisen-Pellets stieg um 6,8 % auf 31,7 MT und soll im Jahr 2022 auf 34 – 38 MT erhöht werden. In der Sparte Basismetalle hat das Vale 168 KT Nickel produziert, ein Rückgang von 8,5 % und auch die Kupferproduktion war mit 296,8 KT um 17,6 % rückläufig. Die Kohleproduktion stieg um 44,6 % auf 8,5 MT.

Geschäftsjahr 2021 2020
Umsatz in Mrd. BRL 293,52 206,10
Gewinn 121,23 26,71
Umsatz in Mrd. US$ 57,13 40,11
Gewinn 23,6 5,2
Dividende in US$ 2,74 0,43
Produktion 2021
Eisenerz (in MT) 315,6
Eisenpallets (in MT) 31,7
Nickel (in T) 168.000
Kupfer (in T) 296.800

Vale: Geschäftsjahr 2022

Das glänzende Vorjahr ließ sich nicht wiederholen. Krieg in der Ukraine und ein eher dezentes Anfahren der chinesischen Wirtschaft drückten die Profit-Marge. In 2022 setzt Vale 226,51 Milliarden BRL um, der Umsatz sinkt um 23 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Gewinn schwindet um 20 % auf 18,6 Milliarden US-Dollar.

Die Produktion von Eisenerzfeinerzen viel 2022 um 2,4 % auf 308 MT. Die Produktion von Eisen-Pellets blieb stabil bei 32 MT. Allerdings viel die geplante Ausweitung der Produktion aus. In der Sparte Basismetalle hat das Vale 179 KT Nickel produziert, ein Plus von 6,5 % Dafür war die Kupferproduktion mit 253 KT erneut um 13,7 % rückläufig.

Geschäftsjahr 2022 2021
Umsatz in Mrd. BRL 226,51 293,52
Gewinn 95,92 121,23
Umsatz in Mrd. US$ 44,09 57,13
Gewinn 18,6 23,6
Dividende in US$ 1,48 2,74
Produktion 2022
Eisenerz (in MT) 308,0
Eisenpallets (in MT) 32,0
Nickel (in T) 179.000
Kupfer (in T) 253.000

Vale: Die Aktie im Rückpiegel

Nach der Finanzkrise von 2008 rutschte die Aktie von Vale bis auf 7,50 EUR ab, schloss das Krisenjahr mit um 8 EUR je Aktie. Ab 2009 folgt eine Aktien- und Rohstoffrally, die bis Januar 2011 anhielt, da lag der Aktienkurs bei 27 EUR. Mehr als eine Verdreifachung in zwei Jahren, vorausgesetzt allerdings, das persönliche Timing war perfekt.

Von Januar 2011 bis Januar 2016 ging es fünf Jahre lang kontinuierlich bergab: Also von 27 EUR bis runter auf 2,10 EUR für einen Vale-Anteil. Erst dann drehten die Rohstoffpreise wieder nach oben. Drei Jahre später, am 31.12.2019 schloss der Kurs um 11 EUR je Aktie.

Im Corona-Crash vom März 2020 sackte der Kurs auf 7 EUR, erholte sich aber bis zum Jahresende und schloss am 31.12.2020 mit 13,40 EUR für einen Anteil an Vale. Im Juni 2021 erreicht Vale ein neues Hoch bei 19,20 EUR, fällt anschließend bis Mitte November auf 11,5 EUR zurück und schließt am 31.12.2021 mit 12,20 EUR für einen Anteilsschein.

Der Rohstoffzyklus und die politische Großwetterlage ziehen die Aktie im April 2022 auf ein erneutes Hoch bis knapp an 19 EUR heran, aber auch hier sackt der Kurs erneut bis zum Herbst nach unten weg, auf unter 14 EUR pro Aktie. Es beginnt ein neuer Anlauf und Ende Januar 2023 kostet die Aktie 16,60 EUR.

Vale: Fazit des Autors

Facts Vale
ISIN BRVALEACNOR0
Branche Bergbau
Sitz Rio de Janero, Brasilien
Website Investor Relations Vale
CEO Eduardo Bartolomeo
Mitarbeiter 74.316
Aktienkurs 16,00 EUR
52 Wochen 12,30 EUR – 20,16 EUR
Börsenwert 80,85 Milliarden US$
Stand 24.02.2023
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