Was bedeutet der Begriff Inflation?

Der Autor erklärt, was Inflation ist, wie sie berechnet wird, warum sie zuletzt so stark gestiegen ist, welche Folgen sie für die Wirtschaft und die Sparer hat, und wie die Europäische Zentralbank versucht, sie zu beeinflussen

Was ist Inflation?

Hast du dich auch schon mal gefragt, was es mit dieser Inflation und der Inflationsrate auf sich hat? Es ist echt schwer, heutzutage keine Nachrichten darüber zu hören. Aber was bedeuten diese Zahlen eigentlich genau?

Also, Inflation ist einfach gesagt, wenn die Preise für Sachen und Dienstleistungen ständig steigen. Das passiert dann in einem ganzen Land oder einer großen Region, wie zum Beispiel in Deutschland oder der Eurozone. Und die Inflationsrate, die auch manchmal Teuerungsrate genannt wird, verrät uns, wie stark dieser Preisanstieg ist.

Die Inflation geht aktuell zurück

Übrigens, laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wird die Inflationsrate in Deutschland im Dezember 2023 voraussichtlich bei 3,7 Prozent liegen. Interessanterweise scheint die Teuerung ein bisschen zurückzugehen. Aber trotzdem sind die Preise für Lebensmittel, Energie, Reisen oder Dienstleustungen im Vergleich zu früher immer noch recht hoch.

Januar
2023
8,7 %

Februar
2023
8,7 %

März
2023
7,4 %

April
2023
7,2 %

Mai
2023
6,1 %

Juni
2023
6,4 %

Wie wird die Inflationsrate berechnet?

In Deutschland kümmert sich das Statistische Bundesamt um die Berechnung der Inflationsrate. Die Statistiker dort schnappen sich an über 300.000 Stellen im Land die Preise. Die checken, was wir Bundesbürger so kaufen, sei es im Laden um die Ecke oder im Internet. Und dann wird daraus so eine Art Durchschnitt berechnet, den die Behörde Verbraucherpreisindex (VPI) nennen.

Und weißt du, was echt spannend ist? Die verschiedenen Sachen, die wir Konsumenten kaufen, haben unterschiedliches Gewicht in diesem Index. Also, Dinge, für die wir viel Geld ausgeben, haben mehr Einfluss. Im Moment sind zum Beispiel Wohnkosten, Wasser und Strom stark gewichtet.

Und dann kommt die Inflationsrate ins Spiel. Die zeigt einfach an, wie sich dieser Index im Vergleich zum Vorjahr verändert hat, in Prozent. Wenn die Preise also über einen längeren Zeitraum steigen, sprechen wir von Inflation. Aber wenn sie sinken, ist das Deflation. Klingt logisch, oder?

Klar, deine ganz eigene Inflationsrate hängt natürlich davon ab, was du so kaufst oder benutzt. Wenn du zum Beispiel kein Auto hast oder Sprit nicht selbst bezahlen musst, ist der Preisanstieg für Benzin für dich nicht so wichtig.

Das Statistische Bundesamt bietet einen persönlichen Inflationsrechner. Damit kannst du deine individuelle Inflationsrate ausrechnen. Das ist echt praktisch, weil es zeigt, wie sehr sich die Preise auf deine eigenen Ausgaben auswirken. Mal ausprobieren?

Warum ist die Inflationsrate zuletzt so stark gestiehen?

Das mit der Inflation hat verschiedene Gründe – einige sind kurzfristiger Natur und andere sind eher langfristig.

Kurzfristig gesehen spielen aktuell Ereignisse wie der Russland-Ukraine-Krieg eine große Rolle. Das Statistische Bundesamt sagt, dass der Anstieg der Preise für Energieprodukte die Inflationsrate stark beeinflusst. Dazu kommen noch Probleme mit den Lieferungen wegen der Corona-Pandemie. Das führt dazu, dass nicht nur Energie teurer wird, sondern auch andere Produkte und Dienstleistungen, besonders viele Lebensmittel.

Aber auch langfristige Ursachen haben Einfluss auf die Preise. Themen wie Klimaschutz oder die demografische Entwicklung treiben sie hoch. Zum Beispiel müssen Unternehmen mehr in Energieeffizienz investieren oder wegen dem Fachkräftemangel höhere Löhne zahlen.

Und dann gibt’s noch so Ursachen wie eine Rückkehr zu mehr Selbstproduktion und Lagerhaltung in manchen Firmen. Das wird gerade diskutiert, nachdem es Probleme mit Lieferketten und steigenden Transportkosten gab.

Bei der Inflation sind eine Menge Faktoren im Spiel.

Welche Auswirkung hat die Inflation für Sparer?

Eine hohe Inflation kann die Freude am Sparen extrem vermiesen, besonders wenn die Zinsen niedrig sind. Schau mal, wenn du dein Geld in Anlagen investierst, die einen festen Zins versprechen, dann könnte es sein, dass du am Ende weniger Geld bekommst, als du erwartet hast.

Das nennt man reale Rendite, also wie viel Geld du am Ende wirklich verdienst, nachdem die Inflation berücksichtigt wurde. Manchmal kann diese sogar negativ sein, was bedeutet, dass du tatsächlich weniger Geld hast als zuvor. Kein Wunder also, dass vermögende Anleger in letzter Zeit eher auf Wertpapiere und Immobilien setzen. Die bringen möglicherweise bessere Renditen und helfen dabei, die Auswirkungen der Inflation zu mindern.

Welche Auswirkung hat die Inflation für Unternehmer?

Stark steigende Preis treffen nicht nur uns als Konsumenten, Vielmehr kann die Inflation eine Kettenreaktion auslösen: Schau mal, wenn die Preise hochgehen, fordern die Leute oft auch höhere Löhne. Das ist ja auch irgendwie logisch, oder? Aber das führt dann dazu, dass die Preise noch mehr steigen. Das nennt man eine Lohn-Preis-Spirale, und das kann echt schlecht für die Wirtschaft sein. Denn wenn die Preise immer höher werden, kann das die Wirtschaft ausbremsen.

Umgekehrt können aber auch langfristig sinkende Preise Probleme machen. Denn wenn die Preise ständig fallen, warten die Leute vielleicht lieber ab, bevor sie was kaufen. Das führt dann dazu, dass die Unternehmen weniger Umsatz machen und ihre Kosten steigen. Die haben dann weniger Lust, zu investieren, und im schlimmsten Fall müssen sie sogar Standorte schließen und Leute entlassen. Das nennt man dann eine Deflation, eine Abwärtsspirale, die richtig übel werden kann.

Und hier kommt noch was: Wenn die Preise ständig sinken, wird das Geld immer mehr wert. Das klingt erst mal gut, aber das kann auch Probleme machen, besonders für Leute oder Organisationen, die Schulden haben, wie zum Beispiel der Staat. Am Ende ist in der Wirtschaft alles mit allem verbunden.

Lässt sich die Inflation beeinflussen?

Beim Einfluss auf die Inflation spielt die Europäische Zentralbank (EZB) eine entscheidende Rolle. Die EZB soll für stabile Preise in der Eurozone sorgen. Und wie machen die das?

Die EZB hat einen Werkzeugkasten voller geldpolitisch Tricks. Die Zentralbank kann zum Beispiel die Leitzinsen festlegen oder sogar Staatsanleihen kaufen. Im Juli 2022 hat die EZB beschlossen, die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen. Das war das erste Mal seit elf Jahren! Mittlerweile liegt der wichtigste Zins bei 4,50 Prozent – so hoch wie vor der Finanzkrise 2008.

Warum machen die das? Na ja, höhere Leitzinsen sollen dazu führen, dass auch andere Zinsen steigen. Das wiederum soll den Konsum und die Investitionen bremsen und die Preise senken. Zumindest ist das die Theorie. Aber die EZB muss da ganz vorsichtig sein, sonst könnte sie die Wirtschaft abwürgen.

Ach übrigens, seit der Finanzkrise 2008 hat die EZBB eine Niedrigzinspolitik gefahren, genau wie andere Notenbanken in westlichen Ländern. Damals lag das Inflationsziel für die Eurozone fast immer knapp unter 2 Prozent. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie viel Einfluss die Zentralbank auf unsere Wirtschaft hat.

Was bedeutet der Begriff Rezession?

Eine Rezession ist eine ziemlich unangenehme Phase in der Wirtschaft. Das bedeutet nämlich, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten zurückgehen. Die Leute kaufen weniger Sachen, die Produktion von Gütern geht runter, und das Einkommen, die Investitionen und die Gewinne sinken auch. Gleichzeitig steigt die Zahl der Leute, die arbeitslos sind oder weniger arbeiten müssen (Kurzarbeiter), und es gibt mehr Firmen, die pleitegehen.

Das alles zusammen kann ’ne ziemlich schwierige Zeit für die Wirtschaft sein. Die Leute haben weniger Geld zum Ausgeben, die Unternehmen machen weniger Umsatz, und das führt dann oft zu noch mehr Problemen. Zum Glück dauern Rezessionen normalerweise nicht für immer. Die Wirtschaft erholt sich irgendwann wieder und es geht wieder aufwärts.

Was bedeutet der Begriff Deflation?

Die Deflation ist eine echt heikle Sache in der Wirtschaft. Das passiert zum Beispiel, wenn die Geldmenge plötzlich stark zurückgeht. Das kann passieren, wenn die Zentralbank strikte Maßnahmen ergreift und weniger Geld in Umlauf bringt. Oder wenn es hohe Einfuhrüberschüsse gibt und Geld ins Ausland abfließt. Manchmal entsteht Deflation auch durch Überproduktion von Gütern.

Das Ding mit der Deflation ist, dass sie meistens zusammen mit einer wirtschaftlichen Depression auftritt. Das heißt, es geht der Wirtschaft echt schlecht. Deshalb müssen oft Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesamtnachfrage anzukurbeln. Deflationäre Tendenzen sind viel seltener als Inflation, aber wenn sie auftreten, kann das echt schwierig sein.

In der Eurozone versucht die Europäische Zentralbank übrigens, Deflation mit einer Niedrigzinspolitik zu bekämpfen. Das ist sozusagen eine Art Gegenmittel.

Fazit des Autors

Inflation, Rezession und Deflation sind keine abstrakten Konzepte, die nur Experten betreffen. Sie sind Teil unseres täglichen Lebens und beeinflussen direkt unsere Finanzen, unsere Arbeitsplätze und unsere Lebensqualität. Ein grundlegendes Verständnis dieser wirtschaftlichen Phänomene ermöglicht es uns, die Dynamik unserer globalen Wirtschaft besser zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen.

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