Werbepause auf SAT1 oder eine ungewollte Investmentberatung

Normalerweise schaue ich nicht viel Fernsehen, noch weniger schaue ich private TV-Sender. Aber heute hat mich ein Boris-Becker-Special in SAT 1 vor die Mattscheibe gelockt. BB und ich sind der gleiche Jahrgang, wir sind sozusagen gemeinsam aufgewachsen: Er als berühmter Tennisprofi, der leider nicht so viel Glück bei Investitionen hatte, und ich als unbekannter Investor, der zwar keine herausragenden Leistungen auf dem Tennisplatz vorweisen kann, aber immerhin als Unternehmer halbwegs erfolgreich ist.

Für alle, die zu jung sind, um es zu wissen: Boris Becker ist einer der erfolgreichsten deutschen Tennisprofis aller Zeiten. Mit nur 17 Jahren wurde er der jüngste Wimbledon-Sieger in der Geschichte des Turniers und gewann insgesamt sechs Grand-Slam-Titel in seiner Karriere. Als erfolgreicher Tennis-Spieler verdiente BB viele Millionen und dennoch hat er seine Finanzen an die Wand gefahren: Falsche Berater, üppiger Lebensstil, einige Scheidungen, und nicht zuletzt das Finanzamt – irgendwann ist das Geld alle.

Eine unglückliche Mischung aus Vermögensverschleierung und Naivität brachte Boris Becker, nach einem Prozess in London dieses Frühjahr, in den britischen Knast. Nun ist er seit einigen Tagen wieder frei und verdient sein erstes Honorar bei SAT 1 mit einem Special. Inhaltlich war das Gespräch schon irgendwie typisch Boris Becker. Ich denke aber, der Aufenthalt im Knast hat ihn nachhaltig verändert.

Autor, komm zur Sache!

Dieser Artikel läuft etwas aus dem Ruder, den eigentlich wollte ich gar nicht über Boris Becker schreiben. Denn neben dem, was BB zu sagen hatte, sind mir die Werbepausen aufgefallen. Wie gesagt, ich meide Privatfernsehen oder schalte bei Werbung regelmäßig weg. Ab der zweiten Werbepause habe ich allerdings mitgeschrieben:

BMW, Prada, Chanell, Hugo Boss, Always, Labello, Loreal, Red Bull, Bion 3 Immun, Knorr, Nivea, Blend-a-Mend, H&M, Eucerin, Freixernet, Head & Sholders, Skoda, Edeka, Lidl, Rewe, Mumm Sekt, Pampers, Telekom, Dolce & Gabbana, Philips, Otto, Yves Saint Laurant und schlag mich tot.

Ich fand das insofern bemerkenswert, weil es deutlich zeigt, in welche Unternehmen eine unwissende Sparerin oder Sparer sein Geld stecken könnte. Bis auf einige Ausnahmen präsentieren alle Werbespots Marken oder Produkte von börsennotierten Unternehmen. Persönlich gönne ich mir selten ein Luxus-Label-Produkt, dafür aber Aktien von LVMH, Hermes oder Kering.

Wer die Marke hat, hat die Märkte

Unternehmen, die eine starke Marke aufgebaut haben, haben in der Regel einen klaren Wettbewerbsvorteil, da sie sich im Konkurrenzkampf besser behaupten können, Preiserhöhungen durchsetzen können und bei den Verbrauchern ein hohes Maß an Vertrautheit genießen. Weltweit erfolgreiche Unternehmen wie McDonalds, Coca-Cola, Starbucks oder Microsoft sind Beispiele dafür, dass eine starke Marke eine wichtige Grundlage für langfristigen Erfolg sein kann.

Trotz der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 blieben die meisten großen Unternehmen mit starken Marken unversehrt. Die Pleite von Lehman Brothers hatte zwar schwerwiegende Folgen für die Finanzmärkte, jedoch blieben bekannte Unternehmen wie Microsoft, McDonalds, Coca-Cola und Starbucks von einem Bankrott verschont und brachten weiterhin erfolgreich ihre Produkte und Dienstleistungen auf den Markt.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Anleger gerne in große Konzerne mit starken Marken investieren. Diese Unternehmen haben in der Regel eine stabile Marktposition, hohe Ertragskraft und solide Bilanzen. Auch in Krisenzeiten können sie in der Regel ihre Position halten und sich schnell erholen. Eine starke Marke kann in schlechten Zeiten sogar dazu beitragen, dass das Unternehmen schneller wieder auf die Beine kommt.

Anleger, die in globales Wachstum investieren möchten, setzen auf langfristigen Erfolg und Substanz. Sie beteiligen sich an Unternehmen mit einer stabilen Marktposition, die in gesicherten Ländern ansässig sind und gleichzeitig in expandierenden Märkten wachsen. Dabei ist es wichtig, eine gründliche Analyse der Finanzkennzahlen und Bewertung des Unternehmens vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Investitionen langfristig profitabel sind.

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