Zwiespältige Aussichten für BMW-Aktie?

Die jüngsten Quartalsergebnisse von BMW lassen Anleger etwas nachdenklich zurück. Im dritten Quartal konnte das Unternehmen eine Gewinnmarge von 9,8 Prozent verzeichnen, einen Anstieg von 0,2 % m Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem bleibt die Frage offen, ob der Automobilhersteller den entscheidenden Wendepunkt erreicht hat, an dem steigende Preise potenzielle Kunden abschrecken.

Die Aktien von BMW, die zuvor über vier Monate hinweg abgerutscht waren, haben seit der Veröffentlichung dieser Ergebnisse wieder an Wert gewonnen. Goldman Sachs zeigt sich optimistisch und prognostiziert einen Kursanstieg auf 199 Euro. Im Kontrast dazu setzen die UBS und Warburg das Kursziel bei lediglich 100 Euro an. Barclays Capital geht noch weiter und stuft die BMW-Aktie Ende November mit „Verkaufen“ ein, mit einem Kursziel von 85 Euro. In dieser unsicheren Lage stellt sich die Frage: Wer hat recht?

Die Antwort bleibt vorerst unklar, und weitere Quartalszahlen sind notwendig, um festzustellen, ob die Kunden BMW die Treue halten oder ob höhere Preise zu einem Umsatzrückgang führen könnten. Im Moment ist die Stammaktie für 101,45 EUR zu haben. Damit die Bullen am Ruder bleiben, müsste sich der Kurs jetzt schnell über die Marke von 105 EUR entwickeln, um skeptische Anleger mitzunehmen. Eine Aktie die gut läuft, zieht das immer weitere Käufer an.

Fazit des Autors

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als würde es der Automobilbranche prächtig gehen. Die Umsätze von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen steigen seit Jahren  und die Gewinne sprudeln. Doch der vermeintliche Erfolg beruht auf Entscheidungen, die vor vielen Jahren getroffen wurden, und auf Technologien, die – zumindest in dieser Branche – keine langfristige Zukunft haben werden. Die Hauptakteure setzen immer noch stark auf Verbrennungsmotoren.

BMW bleibt zweifellos eine starke Automobil-Marke und ein innovatives Unternehmen, das aktiv den Wandel zur Elektromobilität vorantreibt. Die Entwicklung eines Elektroautos, das für jedermann erschwinglich ist, liegt jedoch nicht unbedingt in der Kernkompetenz von BMW. Gleichzeitig sieht sich das Unternehmen im Premiumsegment einer ernsthaften Konkurrenz durch aufstrebende Autobauer aus China gegenüber.

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