American Tower

 

Facts American Tower
ISIN US03027X1000
Branche Telekommunikation
Sitz Boston, Massachusetts, USA
Website Investor Relations American Tower
CEO Tom Bartlett
Mitarbeiter 6.391
Aktienkurs  202,50 US$
52 Wochen 178,17 US$ – 282,47 US$
Börsenwert 94,29 Milliarden US$
Stand 06.03.2023

 

Die drahtlose Technologie verbindet Menschen, Maschinen und Netzwerke auf der ganzen Welt. American Tower ist ein globaler Anbieter für die Bereitstellung drahtloser Netzwerke. Da US-Unternehmen mit Sitz in Boston (Massachusetts) erwirtschaftet den hauptsächlichen Umsatz mit der Vermietung von Kommunikationsstandorten.

Die Assets von American Tower bestehen aus Türmen im Besitz und Türmen, die mit langfristigen Mietverträgen betrieben werden. Hinzu kommen Glasfasernetze und Rechenzentren. Darüber hinaus verwaltet American Tower Dach- und Turmstandorte für Immobilieneigentümer und Drittanbieter.

Global verfügt American Tower in 25 Ländern über 223.000 Sendeanlagen und Zellknotenpunkte für die Datenübermittlung. Kunden sind Mobilfunkanbieter, Radio- und Fernsehsender oder Regierungsorganisationen. Im Geschäftsjahr 2021 erwirbt American Tower 31.000 Kommunikationsstandorte in Lateinamerika und Europa. In Deutschland unterhält der Sendemastbetreiber (ab 2012) rund 14.800 Standorte.

Anzahl der Standorte, Funktürme und Zellknotenpunkte

  • 43.000 USA und Kanada
  • 76.000 Asien-Pazifik-Raum
  • 49.000 Lateinamerika
  • 30.000 Europa
  • 22.000 Afrika

Um die Jahrtausendwende begann American Tower die Kernaktivitäten aus den USA heraus international auszurollen: Zunächst in Mexiko (ab 1999) und Brasilien (ab 2000), anschließend in Indien (ab 2007). American Tower wird seit 2012 als REIT (Real Estate Investment Trust) geführt und schüttet seitdem regelmäßige Dividenden an die Aktionäre aus.

  • Dividende 2019 = 3,78 US$
  • Dividende 2020 = 4,53 US$
  • Dividende 2021 = 5,21 US$
  • Dividende 2022 = 5,86 US$

American Tower: Weltweite Konnektivität

Die Mobilfunknetztechnologie entwickelt sich weiter. 2021 investieren Mobilfunkanbieter in den USA über 100 Milliarden US-Dollar für den Erwerb von Funkfrequenzen (Mid-Band-Spektrum), welche als Rückgrat für 5G-Serviceangebote dienen. In Europa investieren Mobilfunkanbieter ebenfalls massiv in die Bereitstellung der nächsten Netzgeneration.

American Tower profitiert vom landesweiten 5G-Ausbau im Heimatmarkt. Gleichzeitig wurde international eine Rekordzahl an Neubauten in Betrieb genommen, die durchschnittlich zweistellige Anfangsrenditen erzielen. American Tower ist mit seinen Immobilienanlagen einzigartig positioniert, während das 5G-Ökosystem Gestalt annimmt.

American Tower: Investment Case

Auf lange Sicht hat American Tower eine starke Leistung erbracht. Von 2011 bis 2021 stiegt die Dividende von 0,90 US$ auf zuletzt 5,21 US$. Untermauert wurde dieses Wachstum durch die stark steigende mobile Datennutzung, die mehr Mobilfunkmasten erforderte. Dieser Trend bleibt intakt, da die Datennutzung in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich um 20 % pro Jahr wachsen wird.

Abgesehen von der wachsenden Nachfrage nach drahtlosen Geräten hat das Tower-Geschäft einen weiteren Vorteil: Die Mietverträge sind in der Regel auf 10 Jahre ausgelegt und bieten einen vorhersehbaren freien Cashflow. Die meisten Verträge sind mit einer Preisklausel versehen, die American Tower vor größeren Inflationsrisiken schützt.

Das Turmgeschäft ist kapitalintensiv und erfordert Investitionen, die sich erst im Verlauf der Zeit amortisieren. Dennoch ergibt sich eine erhebliche operative Hebelwirkung, da ein Großteil der Kosten fix ist. Ist das Unternehmen in der Lage statt nur einen, zwei oder drei Mobilfunkanbieter auf einen Sendemast zu platzieren, ergibt sich eine ordentliche Rendite aus dem Kapitaleinsatz.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, warum sich wachstumsorientierte Anleger für den Tower-Sektor interessieren. Es ist ein Immobilienspiel das erheblich Cashflow generiert, in einem boomenden Markt. Niemand wird aktuell bezweifeln, dass die drahtlose Nutzung zurückgehen wird.

American Tower: Risiko Währung und Zinsen

Problem ist, American Tower verfügt nicht über den richtigen Vermögensmix, um im Umfeld eines starken US-Dollars und höherer Zinssätze nachhaltig zu wachsen. Nach zwei Jahrzehnten internationaler Expansion erzielt das Unternehmen 45 % seiner Umsätze außerhalb der USA. Die internationalen Margen sind niedriger, Indien und Brasilien sind die beiden größten Auslandsmärkte. Der aktuell starke US-Dollar schwächt auf mittlere Sich das Ergebnis.

Darüber hinaus profitierte American Tower in der vergangenen Dekade von niedrigen Zinsen. Die Expansion erfolgte mit billigem Geld und der Verschuldungsgrad hat ein erhebliches Niveau erreicht. Die durchschnittliche Fälligkeit der Schulden von 6,1 Jahren bedeutet auch, dass American Tower erhebliche kurzfristige Fälligkeiten bedienen muss. Tatsächlich sind Tilgungen in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar vor Ende 2024 fällig. Darüber hinaus sind nur dreiviertel der Schulden festverzinslich, der Rest steigt mit den Zinserhöhungen der Zentralbank. Die Zinswende wird das Ergebnis deutlich schwächen.

American Tower: Steigender Umsatz und Gewinn

In den letzten vier Jahren konnte American Tower ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 8,5 % und ein durchschnittliches jährliches Nettogewinnwachstum von 20,5 % verzeichnen. Das Unternehmen hat in diesem Zeitraum ein kontinuierliches Wachstum bei Umsatz und Gewinn verzeichnet.

Im Jahr 2018 lag der Umsatz bei 7,44 Milliarden US-Dollar, stieg im Jahr 2019 um 1,9 % auf 7,58 Milliarden US-Dollar und erreichte im Jahr 2020 8,04 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 5,6 % entspricht. Im Jahr 2021 konnte American Tower seinen Umsatz weiter steigern und erzielte einen Umsatz von 9,35 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 16,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Auch der Nettogewinn des Unternehmens hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Im Jahr 2018 betrug der Nettogewinn 1,23 Milliarden US-Dollar, im Jahr 2019 stieg er um 53,7 % auf 1,88 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2020 verzeichnete das Unternehmen zwar einen Rückgang auf 1,69 Milliarden US-Dollar, konnte aber im Jahr 2021 seinen Nettogewinn um 52,9 % auf 2,57 Milliarden US-Dollar steigern. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Nettogewinnwachstum von 20,5 % in den letzten vier Jahren.

American Tower: Das Geschäftsjahr 2022

Im abgelaufen Geschäftsjahr 2022 konnte American Tower seinen Umsatz um 14 Prozent auf 10,711 Milliarden US-Dollar steigern. Allerdings gab der Gewinn deutlich nach, um 33,9 Prozent auf 1,667 Milliarden US-Dollar. Der CEO Tom Bartlett zeigt sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis und gab folgendes Statement für das neue Geschäftsjahr ab:

„Im Jahr 2023 gehen wir davon aus, dass wir unser globales Portfolio an Kommunikationsinfrastruktur weiter nutzen werden, um von den laufenden Investitionen in das Netz der Netzbetreiber zu profitieren, einschließlich Rekordbeiträgen zum organischen Neugeschäftswachstum in den USA und Kanada.

Langfristig ist American Tower positioniert, um als wichtiger Infrastrukturanbieter und Partner in einem sich entwickelnden 5G-Ökosystem zu dienen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum und attraktive Renditen für unsere Aktionäre zu erzielen.“

American Tower: Die Aktie im Rückspiegel

Aktuell liegt der Aktienkurs von American Tower bei 202 US$, also 12,7 % unterhalb des Vorjahres. Das ergibt eine Marktkapitalisierung von 94,3 Milliarden US-Dollar. In den vergangenen 12 Monaten wurde das Papier zwischen 178 und 282 US$ gehandelt. Den Tiefpunkt von 178 US$ erreichte die Aktie im Oktober vergangenen Jahres, zuvor im August notierte die Aktie noch um 280 US$. Ein Kursverlust von 36 % in nur acht Wochen.

American Tower: Das Fazit des Autors

American Tower bietet Anlegern eine Dividendenrendite von 3 Prozent, was durchaus attraktiv ist. Jedoch könnte als Alternative der US-Marktführer Crown Castle in Betracht gezogen werden. Im Vergleich hat Crown Castle eine durchschnittliche Fälligkeit der Schulden von 8,7 Jahren, die zu 84 % festverzinslich finanziert sind.

Das Unternehmen mit Sitz in Houston (Texas) ist ein rein amerikanischer Anbieter, was es weniger anfällig für internationale Währungsschwankungen macht und aktuell eine Dividende von 4 Prozent ausschüttet. Crown Castle besitzt 40.000 Sendemasten und 110.000 Zellknotenpunkte sowie 85.000 Meilen Glasfaserkabelnetz. Die größten Kunden sind AT&T (22 %), T-Mobile US (19 %), Verizon (18 %) und Sprint (14 %).

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